Preußens erste Medizin-Professorin Rahel Hirsch (1870–1953) wird an ihrer langjährigen Wirkungsstätte Berlin mit einer Gedenktafel geehrt. Das Erinnerungszeichen wurde am Donnerstag am Haus Kurfürstendamm 220 in Berlin-Wilmersdorf durch Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) enthüllt. Sie gehöre zu den »Vorreiterinnen für berufliche Selbstbestimmung und Emanzipation«, so Renner in seinem Grußwort.
Charité Hirsch wurde in Frankfurt/Main geboren. Nach einem Pädagogikstudium wechselte sie für das Fach Medizin nach Zürich und später nach Straßburg. Nach ihrer Promotion arbeitete sie an der Berliner Charité. Wegen ihrer wissenschaftlichen Leistungen wurde ihr 1913 als erster Medizinerin in Preußen der Professorentitel verliehen.
Hirsch stammte aus einem intellektuellen und jüdisch orthodox geprägten Elternhaus. Nach der Machtergreifung der Nazis floh sie 1938 nach London, wo sie 1953 auch starb. epd/ja