Kino

Fremde neue Heimat

Unter Pionieren: Szene aus Dan Wolmans Film »Gei Oni« Foto: verleih

Gei Oni hieß eine frühe zionistische Siedlung im Galil, aus der die heutige Stadt Rosch Pinnah entstand. Gei Oni ist auch der Titel des Films von Dan Wolman, der am 24. Oktober bei den Jüdischen Filmtagen Saarbrücken zu sehen ist. Nach dem Erfolgsroman von Shulamit Lapid erzählt der israelische Regisseur die Geschichte der jungen Fania, die Ende des 19. Jahrhunderts vor Pogromen in Russland nach Erez Israel flieht und sich dort gegen die Unwirtlichkeit des Landes wie gegen die Arroganz der Männer durchsetzt.

Mit einem weiteren Film von Dan Wolman werden die Fimtage im Saarbrücker Kino »achteinhalb« in Anwesenheit des Regisseurs am 23. Oktober eröffnen. Die Dokumentation Spoken with Love erzählt das Leben von Womans Eltern, die aus Berlin ins damalige Palästina auswanderten – rechtzeitig vor der Schoa.

Auf dem Programm des Festivals, das bis zum 30. Oktober läuft, stehen außerdem die Kurzdokumentation I Was There in Color über eine gehörlose Schoa-Überlebende, der Schweizer Film Matchmaker – auf der Suche nach dem koscheren Mann, in dem Gabriele Antosiewic über die Probleme einer jungen jüdischen Frau bei der Partnersuche berichtet, Little Rose aus Polen, ein Spielfilm über die antisemitische Kampagne in Polen 1967–68, die israelische Komödie Lenin im Oktober, drei Folgen der israelischen TV-Sitcom Avoda Ivrit über die alltäglichen Probleme einer arabisch-israelischen Familie, sowie zum Abschluß Helmut Simons Dokumentation über junge Deutsche in Israel heute. ja

Jüdische Filmtage Saarbrücken, 23. bis 30. Oktober, Kino »achteinhalb« Nauwieserstraße 19, 66111 Saarbrücken

www.synagogengemeindesaar.de
www.kinoachteinhalb.de

Ein ausführliches Porträt des israelischen Filmregisseurs Dan Wolman lesen Sie in unserer nächsten Printausgabe am 27. Oktober.

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Hommage

Pionier des Erinnerns

Der Filmemacher und Journalist Claude Lanzmann wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden. Unser Autor ist ihm mehrmals persönlich begegnet

von Vincent von Wroblewsky  26.11.2025

Zahl der Woche

6500 Rabbiner

Funfacts & Wissenswertes

 26.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Coole Nichten, coole Tanten

von Katrin Richter  26.11.2025

Kulturkolumne

Lob der Anwesenheit

Lahav Shani und Jason Stanley: Warum unser Autor nicht nur in der Westend-Synagoge vor Ort ist

von Eugen El  26.11.2025

Film

Shira Haas ist Teil der Netflix-Serie »The Boys from Brazil«

Die israelische Schauspielerin ist aus »Shtisel« und »Unorthodox« bekannt

 26.11.2025

Kulturkolumne

Was bleibt von uns?

Lernen von John Oglander

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025