Raubkunst

Frankreich will von Nazis geraubtes Klimt-Gemälde zurückgeben

Helen Mirren und Ryan Reynolds in dem Spielfilm »Woman in Gold« (Symbolfoto)

Frankreich will ein von den Nazis geraubtes Klimt-Kunstwerk aus dem Besitz der jüdischen Österreicherin Nora Stiasny an deren Angehörigen zurückgeben. Es handelt sich dabei um das Werk Öl auf Leinwand »Rosen unter Bäumen«, das derzeit im Pariser Musée d’Orsay aufbewahrt wird, wie Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin am Montag sagte.

Die Entscheidung zur Rückgabe sei schwer gefallen, zumal das Gemälde das einzige Werk von Gustav Klimt (1862-1918) in Frankreichs Besitz sei. »Aber diese Entscheidung ist notwendig, unumgänglich«, sagte Bachelot-Narquin.

Noch kann das im August 1938 in Österreich zwangsverkaufte Werk aber nicht an die Hinterbliebenen Stiasnys übergeben werden, da es Teil der staatlichen Sammlung ist, wie die Ministerin sagte. Ein Gesetzentwurf solle die Herausgabe aber bald ermöglichen. »Rosen unter Bäumen« entstand nach Angaben des Musée d’Orsay um 1905. Das Museum gelangte in den 1980er Jahren in den Besitz des Gemäldes.

Der Anwalt von Stiasnys Hinterbliebenen, Alfred Noll, sprach seinen Dank für die Entscheidung zur Rückgabe aus. Hier werde moralisch und historisch verantwortlich gehandelt. Ruth Pleyer, die in Wien als Provenienzforscherin zu Klimt tätig ist und die Angehörigen begleitet, nannte die Entscheidung eine »außergewöhnliche Geste«, für die Familie komme sie einem Wunder gleich. dpa

Kino

»Fast ein Wunder«

Das israelische Filmfestival »Seret« eröffnete in Berlin mit dem Kassenschlager »Cabaret Total« von Roy Assaf

von Ayala Goldmann  20.11.2025

»Jay Kelly«

In seichten Gewässern

Die neue Tragikomödie von Noah Baumbach startet fulminant, verliert sich dann aber in Sentimentalitäten und Klischees

von Patrick Heidmann  20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  20.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 20. November bis zum 27. November

 20.11.2025

»Lolita lesen in Teheran«

Klub der mutigen Frauen

Der Israeli Eran Riklis verfilmt die Erinnerungen der iranischen Schriftstellerin Azar Nafisi an geheime Literaturtreffen in Teheran – mit einem großartigen Ensemble

von Ayala Goldmann  20.11.2025

Ausstellung

Sprayende Bildhauerin mit Geometrie

Das Museum Wiesbaden zeigt Werke Louise Nevelsons und eines Künstlerpaares

von Katharina Cichosch  20.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

Magdeburg

Telemann-Preis 2026 für Kölner Dirigenten Willens

Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt den eindrucksvollen Umgang des jüdischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns

 19.11.2025