JFBB

Finanzierung gerettet

Das Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg kann nach Wochen der Unsicherheit aufatmen. Am Wochenende hat das Auswärtige Amt unter Außenminister Frank-Walter Steinmeier dem Festivalteam eine Notförderung für das Jahr 2016 zugesagt.

Das traditionsreiche Festival war nach der überraschenden Entscheidung des Hauptstadtkulturfonds, es 2016 nicht weiter zu fördern, in seiner Existenz bedroht. Anfragen seitens der Festivalleitung an Kulturstaatsministerin Monika Grütters bezüglich anderer kurzfristiger Fördermöglichkeiten aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur waren erfolglos geblieben.

eingreifen Festivalleiterin Nicola Galliner reagierte erleichtert. »Ohne das zielorientierte und beherzte Eingreifen des Außenministers hätte das 22. Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg in diesem Jahr nicht stattfinden können. Bereits 2015 hat Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke das Festival eröffnet und damit für unsere Arbeit, jüdisches Leben in Form von kulturellen Veranstaltungen und mithilfe des Mediums Film fortwährend zugänglich zu machen, ein Zeichen gesetzt.«

Sie hoffe, so Galliner, dass der Deutsche Bundestag das »beherzte Eingreifen des Außenministers« auch finanziell unterstütze und so eine »gute Zukunft für das Festival« geschaffen werde.

Das Festival, das auch vom Land Brandenburg, der Lotto Stiftung Berlin, dem Medienboard Berlin Brandenburg, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und verschiedenen Sponsoren unterstützt wird, kann somit wie geplant vom 4. bis 19. Juni 2016 in Berlin und Brandenburg stattfinden. ja

Theater

Metaebene in Feldafing

Ein Stück von Lena Gorelik eröffnet das Programm »Wohin jetzt? – Jüdisches (Über)leben nach 1945« in den Münchner Kammerspielen

von Katrin Diehl  09.11.2025

Aufgegabelt

Mhalabi-Schnitzel

Rezepte und Leckeres

 09.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  09.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  08.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  08.11.2025

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025