Medien

»Festnehmen, vierteilen und enthaupten«

Foto: picture alliance / SvenSimon-ThePresidentialOfficeU

Das Deutschlandradio hat die Ausstrahlung einer drastischen Hörer-Meinung zum Ukraine-Krieg bedauert. Man sei zu dem Schluss gelangt, dass diese Auswahl ein programmlicher Fehler war, teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Mittwoch mit.

Im Programm Deutschlandfunk (DLF) hatte es wie gewöhnlich montags in der Anruf-Sendung »Kontrovers« Mitschnitte von Hörer-Statements gegeben. Dieses Mal hinterließ ein Hörer auf dem Anrufbeantworter, den Ukraine-Krieg könne man »ganz einfach« beenden, indem man den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen Getreue festnehme, vierteile und enthaupte.

Vom Deutschlandradio hieß es dazu weiter: »Die Äußerung war zur Abbildung eines vorhandenen Meinungsspektrums nicht geeignet, weil es ihr an sachlichem Gehalt mangelt.« Sie sei ebenfalls nicht dazu geeignet, zum sachlichen Gedankenaustausch anzuregen oder beizutragen. »Dass diese Hörerstimme trotzdem ausgestrahlt wurde, bedauern wir sehr.«

Die »Bild« berichtete am Mittwoch über die ausgestrahlte Äußerung und zitierte einen Juristen, der sowohl gegen den Hörer als auch gegen die Redaktion Strafanzeige stellen wolle, etwa wegen Volksverhetzung und Beihilfe zur öffentlichen Aufforderung zu Straftaten. Ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass bei seiner Behörde noch keine Strafanzeige zu der Angelegenheit bekannt sei. 

Die Diskussionssendung mit dem Titel »Ukraine - Wie kann Russlands Angriffskrieg beendet werden?« ist zwar weiterhin in der Deutschlandradio-Audiothek verfügbar. Aber: »Das Audio der Sendung wurde am Vormittag des Folgetages um die entsprechende Passage gekürzt«, erläuterte ein DLF-Sprecher. »Diese Bearbeitung wurde anschließend auf unserem Korrekturen-Portal vermerkt.« dpa

Musik

»Piano Man« verlässt die Bühne: Letztes Billy-Joel-Konzert

Eine Ära geht zuende: Billy Joel spielt nach zehn Jahren vorerst das letzte Mal »Piano Man« im New Yorker Madison Square Garden. Zum Abschied kam ein Überraschungsgast.

von Benno Schwinghammer  26.07.2024

Zahl der Woche

16 Sportarten

Fun Facts und Wissenswertes

 26.07.2024

Lesen!

Ein gehörloser Junge und die Soldaten

Ilya Kaminsky wurde in Odessa geboren. In »Republik der Taubheit« erzählt er von einem Aufstand der Puppenspieler

von Katrin Diehl  25.07.2024

Ruth Weiss

»Meine Gedanken sind im Nahen Osten«

Am 26. Juli wird die Schriftstellerin und Journalistin 100 Jahre alt. Ein Gespräch über ihre Kindheit in Südafrika, Israel und den Einsatz für Frauenrechte

von Katrin Richter  25.07.2024

Streaming

In geheimer Mission gegen deutsche U-Boote

Die neue Action-Spionagekomödie von Guy Ritchie erinnert an »Inglourious Basterds«

von Patrick Heidmann  25.07.2024

Bayreuth

Das Haus in der Wahnfriedstraße

Die Debatten um Richard Wagners Judenhass gehen in eine neue Runde. Nun steht sein antisemitischer Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain im Fokus

von Axel Brüggemann  25.07.2024

Sehen!

»Die Ermittlung«

Der Kinofilm stellt den Aussagen der Zeugen die Ausflüchte der Angeklagten gegenüber

von Ayala Goldmann  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Literatur

Dieses Buch ist miserabel. Lesen Sie dieses Buch!

Eine etwas andere Kurzrezension von Ferdinand von Schirachs Erzählband »Nachmittage«

von Philipp Peyman Engel  24.07.2024 Aktualisiert