ELES

Festakt unter Eindruck

Mit einem Festakt im Glashof des Jüdischen Museums Berlin hat das 2009 gegründete Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) am Donnerstagabend die Aufnahme der 1000. Stipendiatin gefeiert.

In ihrem Grußwort erklärte Michal Or-Guil, Vorsitzende des ELES-Beirats, warum sie das Studienwerk so wichtig findet: »Ich war immer Wissenschaftlerin, Punkt« – und nie »jüdische Wissenschaftlerin«, betonte Or-Guil, Leiterin der Arbeitsgruppe Systemimmunologie am Institut für Biologie der Berliner Humboldt-Unversität. Aber: »Mit mir im Labor und am Computer sind immer auch meine Erfahrungen, meine Identität, Konflikte und Positionen in der Gesellschaft.«

DISKUSSION Im Festgespräch diskutierten die erste ELES-Stipendiatin, Galina Putjata, Professorin für Literalität und einwanderungsbedingte Mehrsprachigkeit an der Goethe-Universität Frankfurt, die Sozialwissenschaftlerin Anastassia Pletoukhina, »Keshet«-Vorstandsmitglied Rosa Jellinek und der Filmemacher Arkadij Khaet »Jüdische Perspektiven auf gesellschaftliche Verantwortung«.

Das musikalische Programm wurde von Avi Tuvia Navon (Klavier) und Eli Navon (Violine) gestaltet, beide Brüder waren Stipendiaten der ELES-Studierendenförderung.

Der Abend stand unter dem Eindruck der jüngst bekannt gewordenen Vorgänge am Abraham Geiger Kolleg, in deren Zuge Rabbiner Walter Homolka bekanntgab, seine Ämter in der jüdischen Gemeinschaft – darunter auch die ELES-Leitung – ruhen zu lassen. ja

Lesen Sie mehr über die Veranstaltung in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  02.12.2025

Streaming

Gepflegter Eskapismus

In der Serie »Call my Agent Berlin« nimmt sich die Filmbranche selbst auf die Schippe – mit prominenter Besetzung

von Katrin Richter  02.12.2025

Jean Radvanyi

»Anna Seghers war für mich ›Tschibi‹«

Ein Gespräch mit dem Historiker über die Liebesbriefe seiner Großeltern, Kosenamen und hochaktuelle Texte

von Katrin Richter  02.12.2025

TV-Kritik

Politisierende Ermittlungen

In »Schattenmord: Unter Feinden« muss eine arabisch-stämmige Polizistin den Mord an einem jüdischen Juristen aufklären

von Marco Krefting  02.12.2025

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Rache

»Trigger-Thema« für Juden

Ein Filmseminar der Jüdischen Akademie untersuchte das Thema Vergeltung als kulturelle Inszenierung

von Raquel Erdtmann  01.12.2025

Wuppertal

Schmidt-Rottluff-Gemälde bleibt in Von der Heydt-Museum

»Zwei Frauen (Frauen im Grünen)« von Karl Schmidt-Rottluff kann im Von der Heydt Museum in Wuppertal bleiben. Nach Rückgabe an die Erbin erwarb die Stadt das Bild von ihr. Vorausgegangen waren intensive Recherchen zur Herkunft

 01.12.2025

Dorset

»Shakespeare In Love« - Dramatiker Tom Stoppard gestorben

Der jüdische Oscar-Preisträger war ein Meister der intellektuellen Komödie. Er wurde 88 Jahre alt

von Patricia Bartos  01.12.2025