Raubkunst

Erbenanwälte greifen Düsseldorfer Oberbürgermeister an

Seit 1962 ist das Gemälde »Die Füchse« im Besitz der Stadt Düsseldorf. Foto: picture alliance/ Marcel Kusch/dpa

Viereinhalb Monate nach dem Rückgabe-Beschluss des Düsseldorfer Stadtrats ist das wertvolle Gemälde »Die Füchse« von Franz Marc noch nicht an die Erben des einstigen jüdischen Besitzers herausgegeben worden.

Die Anwälte der Erben legten am Mittwoch eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe bei der Bezirksregierung ein. Erben-Anwalt Markus Stötzel warf Keller und Lohe in der der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschwerde vor, das Verfahren »mit unterschiedlichsten Begründungen« fortwährend zu verschleppen.

streit Der Rat der Stadt hatte Ende April nach einem jahrelangen Raubkunst-Streit die Rückgabe des auf einen Wert von mindestens 14 Millionen Euro geschätzten Gemäldes an die Erben des von den Nationalsozialisten verfolgten Kurt Grawi (1887–1944) beschlossen.

Die Rückgabe verzögerte sich zunächst wegen einer Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft leitete aber kein Ermittlungsverfahren ein. Der Rückgabeprozess werde nun weitergeführt, hatte die Stadt im Juli mitgeteilt.

Nach Angaben der Anwälte läuft eine schenkungsrechtliche Prüfung. Gegen den Willen der und ohne Zustimmung der Erben erfolge außerdem die Suche nach einem Kaufinteressenten. dpa

Justiz

Dieter Hallervorden und Diether Dehm zeigen Kanzler Friedrich Merz wegen »Drecksarbeit«-Aussage an

Mit seiner Bemerkung zu Israels Angriff auf den Iran hat Kanzler Merz für viel Zustimmung und Ablehnung gesorgt. Nun sollte sich die Justiz damit beschäftigen, meinen einige

 20.06.2025

Medien

Enkel des »Weltbühne«-Gründers übt scharfe Kritik an Verleger Friedrich

Erst kürzlich hatte der Verleger der »Berliner Zeitung« die Zeitschrift »Weltbühne« wieder aufleben lassen. Nun erhebt der Enkel des jüdischen Gründers schwere Vorwürfe gegen ihn

 20.06.2025

TV-Tipp

Robert Lembke: Schikaniert wegen seines jüdischen Vaters

Wer war der Moderator Robert Lembke? 70 Jahre nach dem Start der legendären Quizsendung »Was bin ich?« fasziniert das Dokudrama »Robert Lembke – Wer bin ich?«. Ein Schatz in der ARD-Mediathek

von Gregor Tholl  20.06.2025

Ausstellung

Die Schocken-Show

Das Jüdische Museum Berlin ehrt den Unternehmer und Verleger Salman Schocken dank eines Stars der US-Literatur

von Sophie Albers Ben Chamo  19.06.2025

Kulturkolumne

Zwischen Kotel und Kotti

Wie KI unseren Autor berühmt machte

von Eugen El  19.06.2025

FU Berlin

Sparmaßnahmen an Berliner Hochschulen treffen wohl auch Judaistik

An der Freien Universität ist unklar, ob eine Professur neu besetzt wird.

 19.06.2025

Fürth

Jüdisches Museum sucht geraubte kleine Dame

Man werde für eine Suchaktion an alle bekannten Kunstgalerien Flyer schicken und eine Anzeige in einer überregionalen Tageszeitung aufgeben

 18.06.2025

Sachbuch

Zweistaatenlösung, erster Versuch

Oren Kessler zeigt, wie sich bereits 1936 ein Grundmuster des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern herausbildete

von Ralf Balke  18.06.2025

Zahl der Woche

8. Platz

Fun Facts und Wissenswertes

 18.06.2025