Berlin

Kirchner-Gemälde bleibt in Brücke-Museum

»Erich Heckel und Otto Mueller beim Schach« - Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) Foto: picture alliance / Heritage Images

Ein Gemälde des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) aus dem Jahr 1913 verbleibt nach provenienzgeschichtlicher Klärung nun dauerhaft im Berliner Brücke-Museum. Es handelt sich um das Bild »Erich Heckel und Otto Mueller beim Schach«.

Mit der Erbengemeinschaft des jüdischen Vorbesitzers Victor Wallerstein sei jetzt eine faire und gerechte Lösung im Sinne der Washingtoner Prinzipien bezüglich NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts gefunden worden, teilte die Kulturstiftung der Länder am Dienstag mit.

Die Kulturstiftung fördert den Ankauf demnach mit einem sechsstelligen Betrag. Der Generalsekretär der Stiftung, Markus Hilgert, nannte das Kirchner-Gemälde ein Werk von gesamtstaatlicher kultureller Bedeutung. Das Brücke-Museum sei der ideale Ort, um das Bild in seinem kunsthistorischen, regionalen und provenienzgeschichtlichen Kontext zu zeigen.

Das expressionistische Gemälde entstand kurz vor der Auflösung der Künstlergruppe Brücke, der auch Heckel und Mueller angehörten. Es befand sich den Angaben zufolge ab etwa 1918 im Eigentum des Kunsthistorikers und Kunsthändlers Wallerstein (1878-1944), der seine Kunsthandlung in der Zeit des Nationalsozialismus schließen musste und 1936 nach Italien emigrierte. Er habe einen kleinen Teil seiner Privatsammlung mitnehmen können, andere Kunstwerke aber verkaufen müssen, hieß es. Das Bild von Kirchners Künstlerkollegen beim Schach wurde 1973 vom Brücke-Museum im Kunsthandel erworben. epd

Biografie

Schauspieler Berkel: In der Synagoge sind mir die Tränen geflossen 

Er ging in die Kirche und war Messdiener - erst spät kam sein Interesse für das Judentum, berichtet Schauspieler Christian Berkel

von Leticia Witte  11.07.2025

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte, wie eine Arte-Doku zeigt. Bis er eine entscheidende Rolle bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 möglicherweise nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  12.07.2025 Aktualisiert

Kulturkolumne

Bilder, die bleiben

Rudi Weissensteins Foto-Archiv: Was die Druckwelle in Tel Aviv nicht zerstören konnte

von Laura Cazés  10.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  10.07.2025

Ethik

Der Weg zum Glück

Nichts ist so flüchtig wie der Zustand großer Zufriedenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, ihn trotzdem immer wieder zu erreichen – und Verhaltensweisen, die das Glück geradezu unmöglich machen

von Shimon Lang  10.07.2025

Essay

Das Jewish-Hollywood-Paradox

Viele Stars mit jüdischen Wurzeln fühlen sich unter Druck: Sie distanzieren sich nicht nur von Israel und seiner Regierung, sondern auch von ihrem Judentum. Wie konnte es so weit kommen?

von Jana Talke  10.07.2025