Lesen

Ein Spruch für jeden Tag

Almanach mit Zitaten, Anekdoten, Kurzbiografien und Geschichten für jeden Tag: der Jüdische Kalender Foto: Ölbaum

Lesen

Ein Spruch für jeden Tag

Henryk M. Broders Jüdischer Kalender 5775

 21.09.2014 10:51 Uhr

Braucht man in einer Zeit, da jeder auf dem Smartphone seinen elektronischen Kalender hat und man Apps mit standortgenauen Schabbat- und Feiertagszeiten laden kann, überhaupt noch gedruckte Kalender? Ja, doch, wenn es der von Henryk M. Broder und Hilde Recher herausgegebene und inzwischen im 32. Jahr erscheinende Jüdische Kalender ist. Denn der war nie als banales Merkheft für Tageseinträge gedacht. Eigentlich beschreibt der Begriff Kalender das 264 Seiten umfassende kleine Buch auch nicht richtig. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen Almanach mit Zitaten, Anekdoten, Kurzbiografien und Geschichten für jeden Tag.

zitate Unter Montag, den 24. November, beispielsweise kommt der aufklärerische Philosoph Baruch Spinoza (1632–1677) zu Wort: »Die Idee des Meeres ist in einem Wassertropfen vereint.« Am Freitag, den 26. Dezember, liest man eine Bemerkung von Marcel Reich-Ranicki: »Die anständigen Menschen arbeiten um des Ruhmes und des Geldes willen. Die unanständigen wollen die Welt verändern und die Menschen erlösen.« Zvi Zamir, ehemals Direktor des Mossad, erinnert am Freitag, den 13. Februar 2015, daran, dass »die Verteidigung von Juden Sache der Juden« ist. Auf vehementen Widerspruch bei den vielen jüdischen Hundebesitzern in Tel Aviv wird wohl ein jiddisches Sprichwort stoßen, das unter dem Datum vom 7. Juni steht: »Wenn ein Jude einen Hund hat, ist entweder der Hund kein Hund oder der Jude kein Jude.«

Und falls einmal das Netz zusammenbrechen sollte: Der Kalender enthält im Anhang auch ein Verzeichnis der jüdischen Feiertage, Schabbatzeiten sowie Adressen jüdischer Gemeinden und Organisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. mjw

Ferdinand von Schirach

»Sie werden von mir kein Wort gegen Israel hören«

Der Jurist und Schriftsteller war zu Gast bei Markus Lanz - es war eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Sendung

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Chemnitz

Kunstfestival: Beauftragter hält einige Werke für judenfeindlich

Thomas Feist warf einigen Beteiligten »die Übernahme von «Fakten‹ vor, die nichts als Übernahme von Hamas-Propaganda sind«

 04.09.2025

Fotografie

Mode, nackte Haut und Skandale

Helmut Newton gehört zu den populärsten Modefotografen der Popkultur. Eine Doppelausstellung in Berlin beleuchtet nun seine Werke - und bringt sie mit Bildern anderer Künstler in einen Dialog

von Daniel Zander  04.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  04.09.2025 Aktualisiert

50. Filmfestival Toronto

Russell Crowe spielt Hermann Göring

Doku »The Road Between Us: The Ultimate Rescue« erzählt den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 aus israelischer Perspektive

 04.09.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  04.09.2025

Sehen!

»Happy Holidays«

»Ajami«-Regisseur Scandar Copti erzählt die Geschichte einer arabischen und einer jüdischen Familie in Haifa

von Dietmar Kanthak  04.09.2025

Serie

Rath im Ruhestand: Volker Kutscher schließt das Kapitel Gereon Rath

Ein letztes Mal betritt Gereon Rath die Bühne: In »Westend« verwebt Volker Kutscher Zeitgeschichte, Erinnerung und Fiktion zu einem fulminanten Abschied von seinem Kommissar – und zeigt, wie Vergangenheit nachwirkt

 04.09.2025

TV-Tipp

Exil-Beziehung in Zeiten des Krieges: Arte-Doku zur Liebe von Erich Maria Remarque und Marlene Dietrich

Eine Arte-Doku zeichnet die Liebesbeziehung zwischen den deutschen Exil-Weltstars Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque nach. Dabei setzt sie oft auf Interpretationen statt auf Fakten, hält aber dennoch die Balance

von Christian Bartels  03.09.2025