Provenienz

»Ein skrupelloser Händler«

Der »Fall Gurlitt« bezeichnet den bislang größten Fund von NS-Raubkunst. Foto: dpa

Rund acht Jahre nach der Beschlagnahmung des spektakulären »Schwabinger Kunstfunds« von Cornelius Gurlitt sind die systematischen Recherchen von deutscher Seite zur Herkunft der rund 1500 Kunstwerke weitgehend beendet. Bei über 1000 Werken ist nach wie vor unklar, woher sie stammen.

KOLLEKTION »Es gibt eine ganz große Grauzone«, bilanzierte der Kunsthistoriker Gilbert Lupfer. Er ist Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste in Magdeburg, das seit 2016 die Forschungsarbeit zu der bei Cornelius Gurlitt (1932–2014) gefundenen Kunstkollektion fortführte.

Ein Sammelband (»Kunstfund Gurlitt. Wege der Forschung«) bringt Aufsätze zum aktuellen Forschungsstand zusammen. Dabei geht es vor allem um die Rolle von Gurlitts Vater Hildebrand Gurlitt (1895–1956) und dessen Geschäftspraktiken.

GESCHÄFT Der Kunsthändler, der nach dem Krieg Leiter des Kunstvereins in Düsseldorf wurde, war einer der Chefeinkäufer Hitlers im besetzten Frankreich. Er sei ein »skrupelloser Händler« gewesen, der »sein Geschäft machen wollte«, sagte Lupfer.

Nachdem internationale Experten jahrelang am »Kunstfund Gurlitt« geforscht hätten, müsse man jetzt sagen: »Was möglich war an Recherche, das haben wir ausgeschöpft.«

Nur insgesamt 14 Werke von Künstlern wie Max Liebermann, Henri Matisse, Thomas Couture oder Adolph von Menzel wurden bisher eindeutig als Raubkunst identifiziert und an die rechtmäßigen Eigentümer restituiert. dpa

Berlin

»So monströs die Verbrechen der Nazis, so gigantisch dein Wille, zu leben«

Leeor Engländer verabschiedet sich in einer berührenden Trauerrede von Margot Friedländer. Wir dokumentieren sie im Wortlaut

von Leeor Engländer  15.05.2025

Mirna Funk

»In Tel Aviv bin ich glücklich«

Seit einem Jahr lebt die Berliner Autorin in Israel. Nun hat sie einen Reiseführer geschrieben. Mit uns spricht sie über Lieblingsorte, Israel in den 90er-Jahren und Klischees

von Alicia Rust  15.05.2025

Yael Adler

»Mir geht es um Balance, nicht um Perfektion«

Die Medizinerin über die Bedeutung von Ballaststoffen, darmfreundliche Ernährung als Stimmungsaufheller – und die Frage, warum man trotzdem auch mal eine Bratwurst essen darf

von Ayala Goldmann  15.05.2025

Basel

Israel und Österreich im zweiten ESC-Halbfinale

Beim ESC werden die letzten zehn Finalplätze vergeben. 16 Länder treten an, darunter Yuval Raphael für Israel. Auch JJ aus Österreich und das Duo für Deutschland, Abor & Tynna, stehen auf der Bühne

 15.05.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Tassen, Leggings, Mähnen: Auf der Suche nach dem Einhorn

von Nicole Dreyfus  14.05.2025

Zahl der Woche

30 Jahre

Fun Facts und Wissenswertes

 14.05.2025

Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 14.05.2025

Mythos

Forscher widerlegen Spekulation über Olympia-Attentat 1972

Neue Recherchen widersprechen einer landläufigen Annahme zum Münchner Olympia-Attentat: Demnach verfolgten die Terroristen die Geschehnisse nicht am Fernseher. Woher die falsche Erzählung stammen könnte

von Hannah Krewer  14.05.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 15. Mai bis zum 22. Mai

 14.05.2025