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»Ein Leben für ein Leben«

Helfer: Adam Stein (Jeff Goldblum, l.) therapiert David (Tudor Rapiteanu). Foto: ZDF/ARD Degeto

Adam Stein ist ein Mann vieler Talente. Eines davon, einen Hund täuschend echt imitieren zu können, hat ihm einst das Leben gerettet. Denn Stein war der Hund von Kommandant Klein in einem Konzentrationslager. Er machte Männchen für seinen Herrn, teilte sich mit dessen wirklichem Schäferhund Rex das Futter und musste für die Todgeweihten auf dem Weg in die Gaskammern den Zirkusclown spielen, der er in den 20er-Jahren in seinem Berliner Cabaret jeden Abend lang gewesen war. Doch für sein Überleben hat Adam teuer bezahlt: Seit Jahren ist er in einer psychiatrischen Anstalt für Schoa-Überlebende im Negev untergebracht.

jeff goldblum Adam Stein ist der Held des Films Ein Leben für ein Leben, den 3sat am Freitag, den 9. November, um 22.25 Uhr ausstrahlt. Paul Schrader hat ihn nach Yoram Kaniuks Roman Adam Hundesohn gedreht. Die Rolle des kaputten Zauberers Adam Stein spielt Jeff Goldblum. Neben ihm wirken bekannte deutsche und internationale Darsteller wie Joachim Król und Willem Dafoe mit. Der heimliche Star des Films aber ist der zum Zeitpunkt des Drehs elfjährige Tudor Rapiteanu, der Adams Widerpart David spielt, ein schwer gestörtes Kind, das sich für einen Hund hält.

Er kriecht, wie einst Adam Stein es musste, auf allen vieren, spricht nicht, sondern bellt. Halbnackt, nur mit einer Hundekette um den Hals, wird er in der Anstalt unter einem Bett versteckt gehalten, als hoffnungsloser Fall. Bis Adam Stein sich seiner annimmt. Schritt für Schritt gewinnt er sein Vertrauen, bis David in der Schlüsselszene des Films sich von Adam endlich überreden lässt, aufzustehen und aufrecht zu gehen – in ein neues Leben, als Mensch, nicht als Hund.

»Ein Leben für ein Leben«, 3sat, Freitag, 9. November, 22.25 Uhr

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