Sehen!

»Du hast das Leben noch vor dir«

Momo (J. Soster) und Rosa (M. Boyer) Foto: ARTE France

Madame Rosa lebt zusammen mit ihren Waisenkindern im sechsten Stock eines heruntergekommenen Hauses im Pariser Stadtteil Belleville, im Jahr 1975. In einer Welt der Prostituierten, Transvestiten, Waisen, Afrikaner und Araber zieht sie die Kinder auf.

Der 14-jährige Mohammed, Momo genannt, ist eines der Kinder, die von der ehemaligen Prostituierten, die Auschwitz überlebt hat, versorgt werden. Momos Vater hat ihn vor vielen Jahren bei Madame Rosa abgegeben. Die meisten Kinder, die Rosa aufzieht, sind ebenfalls Kinder von Prostituierten. Nur schwer kommen sie über die Runden, und Momo, als Ältester, hilft, wo er kann.

Von Madame Rosa weiß er so viel, dass sie Jüdin ist und Angst vor einem gewissen »Herrn Hitler« hat. Noch jetzt flüchtet Madame Rosa sich in den Keller, wenn die nächtlichen Angstattacken sie überwältigen. Der kleine Momo muss mit ansehen, wie sich der gesundheitliche Zustand seiner geliebten Madame Rosa weiter verschlechtert. Auch Doktor Katz, den sie regelmäßig aufsucht, kann daran nichts ändern.

Romanvorlage Arte strahlt Myriam Boyers französischen Fernsehfilm Du hast das Leben noch vor dir von 2010 am Freitag, 9. Mai, um 20.15 Uhr aus. Die Vorlage zu der Produktion, der Roman La vie devant soi, wurde 1975 unter dem Pseudonym Emile Ajar veröffentlicht und im selben Jahr mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Erst viel später gab Ajar seine Identität als Romain Gary bekannt.

Myriam Boyers Film ist bereits die zweite Adaption des Buchs. Moshe Mizrahi verfilmte den Roman für das Kino 1977 unter dem Titel Madame Rosa mit Simone Signoret in der Hauptrolle. Diese Produktion gewann 1978 den Oscar als bester fremdsprachiger Film. ja

»Du hast das Leben noch vor dir«. Arte, Freitag, 9. Mai, 20.15 Uhr

Biografie

Schauspieler Berkel: In der Synagoge sind mir die Tränen geflossen 

Er ging in die Kirche und war Messdiener - erst spät kam sein Interesse für das Judentum, berichtet Schauspieler Christian Berkel

von Leticia Witte  11.07.2025

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte, wie eine Arte-Doku zeigt. Bis er eine entscheidende Rolle bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 möglicherweise nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  12.07.2025 Aktualisiert

Kulturkolumne

Bilder, die bleiben

Rudi Weissensteins Foto-Archiv: Was die Druckwelle in Tel Aviv nicht zerstören konnte

von Laura Cazés  10.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  10.07.2025

Ethik

Der Weg zum Glück

Nichts ist so flüchtig wie der Zustand großer Zufriedenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, ihn trotzdem immer wieder zu erreichen – und Verhaltensweisen, die das Glück geradezu unmöglich machen

von Shimon Lang  10.07.2025

Essay

Das Jewish-Hollywood-Paradox

Viele Stars mit jüdischen Wurzeln fühlen sich unter Druck: Sie distanzieren sich nicht nur von Israel und seiner Regierung, sondern auch von ihrem Judentum. Wie konnte es so weit kommen?

von Jana Talke  10.07.2025