Fernsehen

Dokumentation »Der Mythos vom Ewigen Juden« auf Arte

»Der ewige Jude«: Propagandaplakat der Nationalsozialisten von 1937 Foto: picture alliance / akg-images

Fernsehen

Dokumentation »Der Mythos vom Ewigen Juden« auf Arte

Pierre-Henry Salfati spürt in seiner Doku dem Mythos durch die Jahrhunderte nach

 11.08.2024 14:05 Uhr

In einer europäischen Stadt geht ein alter Jude seiner Wege. Sein Äußeres gleicht dem eines Landstreichers und ruft Verachtung und Furcht hervor. Dieses Bild wurde vom Spätmittelalter bis zum frühen 20. Jahrhundert in christlichen Volkssagen verbreitet. Es ist das Bild des sprichwörtlichen Ewigen Juden, der Jesus auf dem Kreuzweg eine kurze Rast an seiner Haustür verweigerte. Dafür wurde er von ihm dazu verurteilt, rastlos und unsterblich durch die Welt zu ziehen.

Dem »Ewigen Jude« wurden unterschiedlichste Fähigkeiten wie Wahrsagekunst, Allgegenwart und Unsterblichkeit zugeschrieben. Für den europäischen Antisemitismus und die NS-Propaganda war das Bild keine imaginäre Gestalt, sondern ein Wesen aus Fleisch und Blut, das zum Sinnbild des Judenhasses wurde.

In den Berichten, die im Laufe der Jahrhunderte über den »Ewigen Juden« verfasst wurden, spiegeln sich zumeist Abscheu oder Mitleid wider. In seinem Hauptmerkmal der Rastlosigkeit zeichnet sich indirekt auch eine andere Geschichte ab: die des jüdischen Volkes.

In dem kulturgeschichtlichen Film »Der Mythos vom Ewigen Juden« zeichnet Pierre-Henry Salfati das sprichwörtliche »Bild« durch die Jahrhunderte nach und stößt in Literatur, Musik, Film und bildender Kunst auf reiches Archivmaterial. kna

»Der Mythos vom Ewigen Juden«, Dienstag, 13. August, 00.40-01.35 Uhr, Arte.

Aufgegabelt

Mazze-Sandwich-Eis

Rezepte und Leckeres

 18.04.2025

Pro & Contra

Ist ein Handyverbot der richtige Weg?

Tel Aviv verbannt Smartphones aus den Grundschulen. Eine gute Entscheidung? Zwei Meinungen zur Debatte

von Sabine Brandes, Sima Purits  18.04.2025

Literatur

Schon 100 Jahre aktuell: Tucholskys »Zentrale«

Dass jemand einen Text schreibt, der 100 Jahre später noch genauso relevant ist wie zu seiner Entstehungszeit, kommt nicht allzu oft vor

von Christoph Driessen  18.04.2025

Kulturkolumne

Als Maulwurf gegen die Rechthaberitis

Von meinen Pessach-Oster-Vorsätzen

von Maria Ossowski  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025

Interview

»Die ganze Bandbreite«

Programmdirektorin Lea Wohl von Haselberg über das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg und israelisches Kino nach dem 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  16.04.2025