TV

»Die Zweiflers«-Drehbuchautor hofft auf Fortsetzung

Familienessen bei den Zweiflers (v.l.): Mimi (Sunnyi Melles), Leon (Leo Altaras), Samuel (Aaron Altaras), Lilka (Eleanor Reissa), Symcha (Mike Burstyn), Pinchas (Fiszel Ajnwojner) und Jackie (Mark Ivanir) Foto: ARD Degeto/HR/Turbokultur/Elliot

Drehbuchautor Juri Sternburg hofft auf eine Fortsetzung der ARD-Erfolgsserie »Die Zweiflers«. Zwar gebe es nichts Konkretes zu verkünden - »aber der Plan war immer, nicht nur eine Staffel zu schreiben«, sagte Sternburg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in einem Interview in Berlin. Die Serie läuft bereits seit Mai in der ARD-Mediathek und hatte in Cannes drei Preise abgeräumt, unter anderem für die beste Serie.

Den Erfolg der Show, die seit ihrer Veröffentlichung auch von der Kritik viel Lob erhielt, führte der 40-jährige Berliner Autor und Dramatiker auf ein besonders engagiertes Team zurück. Von den Kostümen über die Musik bis hin zur Kamera seien Leute gefunden worden, »die sich über ein normales Maß hinaus reingehangen haben«.#

Lesen Sie auch

Die Serie handelt von einer jüdischen Familie in Frankfurt am Main, die ein Delikatessen-Imperium betreibt. Sie wird von der Vergangenheit des Geschäfts in der Nachkriegszeit und von zwischenmenschlichen Konflikten eingeholt. Sie wolle aber weder für alle Juden sprechen noch die Geschichte der Juden erzählen, so Sternburg. »Auch wenn es gewisse Eigenheiten in jüdischen Familien gibt, die durchaus mitschwingen.«

Sternburg: Jüdisch Stoffe oft voller Klischees

Eine Serie wie die »Zweiflers« in Zeiten aufgeheizter Debatten um den Gaza-Krieg zu veröffentlichen, habe Sternburg wichtig gefunden. »Aus dem einfachen Grund, dass wir immer vorhatten, jüdisches Leben so zu erzählen, wie es heute ist.« Die Vergangenheit der Großeltern und der Holocaust spielten dafür eine Rolle. »Aber ich habe schon das Gefühl, dass jüdische Stoffe sonst in Deutschland oft so klischeehaft verwurstet wurden. Oder es werden Mehrteiler darüber produziert, wie schlimm damals alles war.«

Eine Botschaft der Serie sei es, dass Juden nicht immer nur die Opfer seien. Die Figur des Großvaters habe sich durchaus Dinge zuschulden kommen lassen. »Damit stellt sich die Frage nach Schuld in einem Staat, der versucht hat, dich umzubringen.«

Ob sie jedoch Empathie erzeugen könne oder Verständnis zwischen dem propalästinensischen Lager und den Juden in Deutschland fördern, bezweifelte Sternburg. »Im Idealfall ja. Aber die ganze Lage ist so festgefahren. Geht es den meisten gerade wirklich noch um die Menschen, oder geht es ihnen darum, recht zu haben in ihrer politischen Ideologie?«

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  03.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  03.07.2025

Sehen!

»Hot Milk«

Die Mutter-Tochter-Geschichte unter der Regie von Rebecca Lenkie­wicz ist eine Adaption des Romans von Deborah Levy

von Anke Sterneborg  03.07.2025

Aufgegabelt

Iced Tahini Latte

Rezepte und Leckeres

 02.07.2025

Essay

Wenn der Wutanfall kommt

Kleine Kinder können herausfordern. Was macht das mit Eltern? Reflexionen einer Mutter

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Meinung

Die Erforschung von Antisemitismus braucht Haltung und Strukturen

Damit die universitäre Wissenschaft effektiv zur Bekämpfung von Judenhass beitragen kann, muss sie zum einen schonungslos selbstkritisch sein und zum anderen nachhaltiger finanziert werden

von Lennard Schmidt, Marc Seul, Salome Richter  02.07.2025

Nach Skandal-Konzert

Keine Bühne bieten: Bob-Vylan-Auftritt in Köln gestrichen

Die Punkband hatte beim Glastonbury-Festival israelischen Soldaten den Tod gewünscht

 02.07.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 3. Juli bis zum 10. Juli

 02.07.2025