documenta

Deutsch-Israelische Gesellschaft besucht Kassel

Foto: picture alliance / Fotostand

Präsidiumsmitglieder der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) wollen an diesem Dienstag die von zahlreichen Antisemitismusskandalen überschattete documenta fifteen in Kassel besuchen.

»Unseren Besuch verbinden wir mit dem Protest gegen den Dammbruch, den es in der Geschichte des Nachkriegsantisemitismus bei der documenta gegeben hat«, sagte DIG-Präsident Volker Beck am Sonntag. Er will zusammen mit dem Präsidiumsmitglied Constantin Ganß nach Kassel kommen. »Bislang wurde auf Antisemitismusskandale im Post-Schoa-Deutschland mit Ächtung des Antisemitismus reagiert.« Dies bleibe nun aus. Es geschehe faktisch nichts.

Bereits seit Monaten gibt es etliche Antisemitismus-Vorfälle auf der documenta. Im Januar waren erste Stimmen laut geworden, die dem Kuratoren-Kollektiv Ruangrupa und einigen eingeladenen Künstlern eine Nähe zur antisemitischen Boykottbewegung BDS vorwarfen. Jüdische Künstler aus Israel wurden bewusst gar nicht erst nicht eingeladen.

Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung Mitte Juni war dann ein Banner mit judenfeindlichen Motiven entdeckt und abgebaut worden. Um den Eklat aufzuarbeiten, soll die Schau in den kommenden Monaten von sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begleitet werden. 

Die Generaldirektorin der documenta, Sabine Schormann, hatte vor einigen Wochen ihr Amt niedergelegt. Sie zog damit Konsequenzen aus den Antisemitismus-Eklats auf der diesjährigen Schau. dpa/ja

Streaming

»Bros«: Zwei Trottel, eine Bar

Die erste rein hebräischsprachige und israelische Original-Produktion für Netflix startet heute weltweit

von Ayala Goldmann  18.04.2024

Interview

»Deutschland ist eine neurotische Nation«

Bassam Tibi über verfehlte Migrationspolitik, Kritik an den Moscheeverbänden und Ansätze für islamische Aufklärung

von Christoph Schmidt  18.04.2024

Verschwörungstheorien

Nach viel kritisiertem Israel-Hass-Video: Jetzt spricht Dieter Hallervorden

Der Schauspieler weist die Kritik an seiner Veröffentlichung zurück

 18.04.2024

Venedig

Israelhasser demonstrieren bei Kunstbiennale

Die Demonstranten forderten einen Boykott israelischer Künstler

 18.04.2024

Klassik

Eine Liebeserklärung an die Mandoline

Der israelische Musiker Avi Avital verleiht Komponisten wie Bach oder Vivaldi einen unverwechselbaren neuen Touch

von Christine Schmitt  18.04.2024

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 18.04.2024

Restitution

Bundesregierung will Herausgabe von NS-Raubkunst erleichtern

Gesetzentwurf sieht unter anderem einen Auskunftsanspruch gegenüber Personen vor, die NS-Raubkunst in Verkehr bringen

 17.04.2024

Berlin

Wenn aus Projektionen Projektile werden

Experten diskutierten bei einer Tagung der Bildungsabteilung im Zentralrat, wie anti-israelische Obsessionen wirken

von Mascha Malburg  17.04.2024

Philosophie

Mit Sartre gegen die Enge

Vincent von Wroblewskys Autobiografie »Vermutlich Deutscher« ist ein kleines Meisterwerk

von Marko Martin  17.04.2024