Die französische Videokünstlerin Maya Schweizer ist am Donnerstag mit dem Dagesh-Kunstpreis des Jüdischen Museums Berlin und der Organisation »Dagesh – Jüdische Kunst im Kontext« ausgezeichnet worden. Die in Frankreich und Deutschland lebende Künstlerin erhielt den mit 7000 Euro dotierten Preis für ihre Videoinstallation »Sans histoire« (»Ohne Geschichte«).
Das Werk greife die Frage nach »gesellschaftlicher und individueller Verantwortung für unsere Zukunft« auf, hieß es zur Begründung. Die Künstlerin stelle darin das Spannungsfeld aus individuellem und gemeinschaftlichem Handeln dar. Die Videoinstallation und weitere Werke Schweizers sind ab Freitag bis zum 27. August im Jüdischen Museum in einer Sonderausstellung zu sehen.
Reflexion Museumsdirektorin Hetty Berg sagte, die preisgekrönte Videoarbeit ebenso wie die anderen ausgestellten Werke Schweizers regten zur Reflexion darüber an, welche Rolle Erinnerung und Vergessen für unser Selbstverständnis spielten. Das sei »ein hochaktuelles Thema«. »Maya Schweizer zeigt, wie beweglich und wie zerbrechlich unsere soziale Vorstellungskraft ist«, erläuterte Berg: »Und dass es von ihr abhängt, wie wir unser Leben gestalten.«
Die 1976 in Paris geborene Künstlerin hat nach Angaben des Museums Kunst und Kunstgeschichte in Aix-en-Provence, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an der Universität der Künste Berlin studiert. Ihre Werke waren bereits auf der Biennale in Berlin zu sehen.
Der vom Museum sowie Dagesh – Jüdische Kunst im Kontext, dem Freundeskreis JMB und der CPPD, der Coalition für Pluralistic Public Discourse getragene Kunstpreis wurde erstmals 2018 verliehen. Er soll künstlerische jüdische Gegenwartspositionen sichtbar machen. epd
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