Film

Cannes-Chefin Iris Knobloch: Frauen werden anders bewertet

Iris Knobloch am Montag in Cannes Foto: picture alliance / abaca

Als erste Frau an der Spitze der Filmfestspiele von Cannes wird es Iris Knobloch ihrer Ansicht nach in mancher Hinsicht anders ergehen als den männlichen Vorgängern. »Ich glaube, eine Frau zu sein bringt eine weitere Ebene mit rein«, sagte sie am Dienstag der dpa in Cannes.

»Denn ich glaube, als Frauen werden wir stärker unter die Lupe genommen. Niemand wird kommentieren, welchen Smoking der Präsident trägt. Ich bin mir sicher, ich werde viele Kommentare bekommen«, sagte sie.

Knobloch ist seit vergangenem Juli Präsidentin der Filmfestspiele, die am Dienstagabend eröffnet werden. Sie ist die erste Frau und die erste nicht-französische Person in diesem Amt. Die 60-Jährige arbeitete zuvor lange Zeit als Top-Managerin des Hollywood-Konzerns Warner. Sie ist die Tochter von Charlotte Knobloch, frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Sie habe in ihrer Karriere die Erfahrung gemacht, dass es eine Tendenz gebe, Frauen anders zu bewerten als Männer, sagte Knobloch. Sie sehe in ihrer Rolle als erste Frau an der Spitze des Festivals eine Chance. dpa

Lesen Sie zu Iris Knobloch ein ausführliches Porträt in der kommenden Print-Ausgabe.

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024