Der Bund hat die Privatbibliothek des jüdischen Rechtsanwalts Ludwig Töpfer (1880–1955) von den Erben erworben. Damit stehen mehrere Tausend Bände auch weiterhin in der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, im Deutschen Literaturarchiv Marbach und im Freien Hochstift in Frankfurt für die Forschung zur Verfügung, wie die Herzog-August-Bibliothek am Donnerstag mitteilte.
Der Wiener Anwalt war 1939 vor den Nationalsozialisten nach Frankreich geflohen. Er musste seine rund 10.000 Bände umfassende literarische Sammlung 1940 weit unter Wert verkaufen, um in die USA zu emigrieren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden den Angaben zufolge 6288 Bände geborgen und gingen 1952 treuhänderisch in den Besitz der Bundesrepublik über.
insitutionen Diese verteilte die Sammlung 1972 an die drei Institutionen je nach Forschungsschwerpunkt. Im Februar hatte die Bundesrepublik als NS-Raubkunst identifizierte Werke an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben, darunter an die Erben von Töpfer. Die Erben erklärten sich nach Bibliotheksangaben nun bereit, die wertvolle Sammlung an die Bundesrepublik zu verkaufen.
In Töpfers Büchersammlung befanden sich Erst- und Gesamtausgaben deutscher Literatur des 17. und 19. Jahrhunderts, Weltliteratur in deutschen Erstausgaben und besonders wertvolle Almanache und Einzelbände. epd