Literatur

Bronzebüste von Marcel Reich-Ranicki enthüllt

Bronzebüste von Marcel Reich-Ranicki im Literaturhaus Frankfurt Foto: dpa

Er galt als einflussreichster Literaturkritiker seiner Zeit, nun ist Marcel Reich-Ranicki mit einer Bronzebüste im Frankfurter Literaturhaus vertreten. Für den Leiter Hauke Hückstädt war die Enthüllung am Dienstagabend auch ein melancholischer Moment.

Die Büste des »Literaturpapstes« hatte zuvor seit der Anlieferung längere Zeit in einer Box in seinem Büro gestanden. »Da habe ich dann immer wieder mal den Deckel gehoben und ihn mir angeschaut«, erzählte er. Nun aber sei die Büste unter Autoren. Das gehöre sich ja auch so.

BESUCHER Er hoffe jedenfalls, dass sich der Platz mit der Büste zum »Selfie-Ort« für jüngere wie ältere Besucher des Literaturhauses entwickele, damit Reich-Ranicki auch der neueren Generation ein Begriff bleibe, sagte Hückstädt in seiner kurzen Ansprache.

Gefertigt wurde die Büste von dem Bildhauer Wolfgang Eckert aus Furtwangen.

Denn eines habe er bei zwei Begegnungen mit dem 2013 im Alter von 93 Jahren gestorbenen Reich-Ranicki gelernt: »Man muss sich immer kurz fassen.« Gefertigt wurde die Büste von dem Bildhauer Wolfgang Eckert aus Furtwangen.

Mit seiner 1999 erschienenen Autobiografie »Mein Leben« war der im polnischen Wloclawek geborene Literaturkritiker selbst zum Bestsellerautor geworden. Darin beschrieb er auch seine Erlebnisse und sein Überleben im Warschauer Ghetto unter der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg und wie er trotz der fürchterlichen Erlebnisse seine Liebe zur deutschen Literatur bewahrte.  dpa

Biografie

Schauspieler Berkel: In der Synagoge sind mir die Tränen geflossen 

Er ging in die Kirche und war Messdiener - erst spät kam sein Interesse für das Judentum, berichtet Schauspieler Christian Berkel

von Leticia Witte  11.07.2025

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte, wie eine Arte-Doku zeigt. Bis er eine entscheidende Rolle bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 möglicherweise nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  11.07.2025 Aktualisiert

Kulturkolumne

Bilder, die bleiben

Rudi Weissensteins Foto-Archiv: Was die Druckwelle in Tel Aviv nicht zerstören konnte

von Laura Cazés  10.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  10.07.2025

Ethik

Der Weg zum Glück

Nichts ist so flüchtig wie der Zustand großer Zufriedenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, ihn trotzdem immer wieder zu erreichen – und Verhaltensweisen, die das Glück geradezu unmöglich machen

von Shimon Lang  10.07.2025

Essay

Das Jewish-Hollywood-Paradox

Viele Stars mit jüdischen Wurzeln fühlen sich unter Druck: Sie distanzieren sich nicht nur von Israel und seiner Regierung, sondern auch von ihrem Judentum. Wie konnte es so weit kommen?

von Jana Talke  10.07.2025