Berlin

Beuth-Hochschule wird umbenannt

Das Beuth-Denkmal am Schinkelplatz in Berlin Foto: imagebroker.com

Nach mehrjähriger Diskussion wird die Berliner Beuth Hochschule für Technik umbenannt. Grund ist der nachweisbare Antisemitismus ihres Namensgebers Christian Peter Wilhelm Beuth (1781–1853). Nach Angaben der Hochschule votierten am Donnerstagabend 30 von 45 anwesenden Mitgliedern der Akademischen Versammlung für eine Umbenennung. Präsident Werner Ullmann wurde beauftragt, »einen hochschulweiten Prozess zur Namensfindung einzuleiten«. Die Suche nach einem neuen Namen soll »in einem transparenten Verfahren über die Akademische Versammlung« erfolgen.

antrag Den Antrag auf Umbenennung hatte der Präsident eingebracht. Historische Quellen belegten, dass der preußische Ministerialbeamte und damalige Ausbildungsreformer sich antisemitisch geäußert und auch gewirkt habe, hieß es zur Begründung. Als wissenschaftliche Einrichtung stehe die Hochschule in der Verantwortung, sich Antisemitismus- und Rassismustendenzen klar entgegenzustellen, erklärte Ullmann. Mit dem Ablegen des Namens »Beuth« setze die Hochschule »ein klares und aktives Zeichen«.

Die ehemals Technische Fachhochschule Berlin hatte sich 2009 nach dem preußischen Staatsbeamten benannt, um dessen Verdienste um die gewerbliche Entwicklung in Preußen und um die Ausbildung von Technikern zu würdigen. 2017 wurde Beuths Antisemitismus und sein judenfeindliches Agieren als preußischer Beamter erstmals bekannt.

Ein Ausstellung in der Hochschule soll nun seine Verdienste, aber auch seine antisemitische Haltung thematisieren. Begraben ist Beuth auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.  epd

Biografie

Schauspieler Berkel: In der Synagoge sind mir die Tränen geflossen 

Er ging in die Kirche und war Messdiener - erst spät kam sein Interesse für das Judentum, berichtet Schauspieler Christian Berkel

von Leticia Witte  11.07.2025

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte, wie eine Arte-Doku zeigt. Bis er eine entscheidende Rolle bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 möglicherweise nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  11.07.2025 Aktualisiert

Kulturkolumne

Bilder, die bleiben

Rudi Weissensteins Foto-Archiv: Was die Druckwelle in Tel Aviv nicht zerstören konnte

von Laura Cazés  10.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  10.07.2025

Ethik

Der Weg zum Glück

Nichts ist so flüchtig wie der Zustand großer Zufriedenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, ihn trotzdem immer wieder zu erreichen – und Verhaltensweisen, die das Glück geradezu unmöglich machen

von Shimon Lang  10.07.2025

Essay

Das Jewish-Hollywood-Paradox

Viele Stars mit jüdischen Wurzeln fühlen sich unter Druck: Sie distanzieren sich nicht nur von Israel und seiner Regierung, sondern auch von ihrem Judentum. Wie konnte es so weit kommen?

von Jana Talke  10.07.2025