Berlin 1936: Die Amerikaner drohen, die Olympischen Spiele zu boykottieren, sollten im deutschen Olympia-Kader keine jüdischen Sportler vertreten sein. Aus diesem Grund wird die Jüdin Gretel Bergmann (Karoline Herfurth), die überragende Hochspringerin dieser Zeit, aus dem britischen Exil in das deutsche Trainingslager geholt. Bergmann will den Nazis zwar nicht als Feigenblatt dienen. Doch die drohen ihr mit Repressalien gegen ihre im Reich verbliebene Familie.
intrige Dabei ist von Anfang an geplant, eine Olympiaqualifikation der »Nichtarierin« mit allen Mitteln zu verhindern. Der NS-»Reichssportführer« Hans von Tschammer und Osten (Thomas Thieme) schickt deshalb die bis dahin unbekannte »Konkurrentin« Marie Ketteler (Sebastian Urzendowsky) – in Wirklichkeit ein Mann – ins Rennen. Ketteler soll die Jüdin ausstechen. Doch die Nationalsozialisten ha-ben nicht damit gerechnet, dass sich die beiden Außenseiterinnen und vermeintlichen Konkurrentinnen nach anfänglichen Problemen anfreunden.
Kaspar Heidelmanns Spielfilm Berlin ‹36 von 2009, den die ARD als Ko-Produzentin am Mittwoch, den 11. Juli, erstmals im Fernsehen ausstrahlt, ist angelehnt an der wahren Geschichte der jüdischen Hochspringerin und deutschen Meisterin von 1931 Gretel Bergmann, die bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin als Favoritin für die Goldmedaille galt. Die Nazis zwangen Bergmann, nachdem es nicht gelungen war, sie sportlich auszubooten, wegen einer angeblichen Verletzung nicht zum Wettbewerb anzutreten. Gretel Bergmann emigrierte nach den Olympischen Spielen in die USA, wo sie zweimal nationale Meisterin im Hochsprung wurde. Die inzwischen 98-Jährige lebt heute in New York. In dem Film kommt sie in einer dokumentarischen Schlusspassage selbst zu Wort. ja
»Berlin ’36«, Das Erste, Mittwoch, 11. Juli, 20.15 Uhr