Hamburg

Bauer-Verlagsgruppe lässt NS-Geschichte untersuchen

Bauer-Verlagsgebäude in Hamburg Foto: Bauer Media Group

Die Bauer Media Group will in Kürze einen Historiker einstellen, der die Geschichte der Verlagsgruppe in der NS-Zeit untersuchen soll. Verlagssprecherin Anna Störmer bestätigte am Mittwoch eine entsprechende Meldung von NDR und »Spiegel«. Wann mit ersten Forschungsergebnissen zu rechnen ist, sei derzeit noch offen, sagte Störmer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine systematische Aufarbeitung gibt es bisher nicht.

Nach Recherchen des NDR-Medienmagazins »Zapp« und des »Spiegel« hatten sich die damaligen Verlagsinhaber mit dem Naziregime arrangiert. So habe sich die Auflage der Rundfunkzeitschrift »Funk-Wacht« des Bauer-Verlages in der NS-Zeit um das Zehnfache gesteigert. In den Archiven fänden sich Titelbilder, die das politische System unterstützten. Auch sei im Herbst 1933 ein Fortsetzungsroman im Ton der nationalsozialistischen Weltanschauung erschienen.

Zwischen 1936 und 1938 kaufte Alfred Bauer offenbar mehrere Immobilien von jüdischen Eigentümern.

»Arisierung« Zwischen 1936 und 1938 kaufte Alfred Bauer laut NDR und »Spiegel« in Hamburg mehrere Immobilien von jüdischen Eigentümern. Bauer habe sie zu günstigen Preisen erworben, weil viele Juden gezwungen waren, ihren Besitz zu verkaufen. Was aus den Immobilien geworden ist, sei heute unklar.

Auf Anfrage von NDR und »Spiegel« erklärte das Verlagshaus, dass es keine Grundstücke oder Häuser aus »Arisierung« besitze. Die Verlagsgruppe verfüge über keine Dokumentation der Verlagsgeschichte und besitze keine Firmenunterlagen mehr aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Verlage wie Du Mont, Axel Springer, Holtzbrink und Bertelsmann haben ihre Verlagsgeschichte während der NS-Zeit bereits wissenschaftlich aufarbeiten lassen.  epd

Geschichte

»Der ist auch a Jid«

Vor 54 Jahren lief Hans Rosenthals »Dalli Dalli« zum ersten Mal im Fernsehen. Unser Autor erinnert sich daran, wie wichtig die Sendung für die junge Bundesrepublik und deutsche Juden war

von Lorenz S. Beckhardt  24.03.2025 Aktualisiert

Porträt

»Das war spitze!«

Hans Rosenthal hat in einem Versteck in Berlin den Holocaust überlebt. Später war er einer der wichtigsten Entertainer Westdeutschlands. Zum 100. Geburtstag zeigt ein ZDF-Spielfilm seine beiden Leben

von Christof Bock  24.03.2025 Aktualisiert

Gert Rosenthal

»Mein Vater war sehr bodenständig«

Am 2. April wäre Hans Rosenthal 100 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum würdigt ihn das ZDF. Ein Gespräch mit seinem Sohn Gert über öffentliche und private Seiten des Quizmasters

von Katrin Richter  24.03.2025 Aktualisiert

Hans Rosenthal

»Zunächst wurde er von den Deutschen verfolgt - dann bejubelt«

Er überlebte den Holocaust als versteckter Jude, als Quizmaster liebte ihn Deutschland: Hans Rosenthal. Seine Kinder sprechen über sein Vermächtnis und die Erinnerung an ihren Vater

von Katharina Zeckau  24.03.2025

Essay

Herausforderung Trump

Warum eine Zusammenarbeit zwischen Europa und Israel jetzt das Gebot der Stunde ist

von Rafael Seligmann  24.03.2025

Geschichte

Vor 80 Jahren schickte das NS-Regime KZ-Häftlinge auf Todesmärsche

In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs trieben die Deutschen viele KZ-Insassen auf Todesmärsche. Einer davon führte von Frankfurt nach Hünfeld

von Joachim Heinz  24.03.2025

"Jud Süß"

Der lange Schatten des schlimmsten Films der Geschichte

Vor 85 Jahren wurde »Jud Süß« gedreht. Es gibt einige Gründe, den Streifen als bösartigsten Film der Welt zu brandmarken. Das antisemitische Machwerk hat eine gewisse Aktualität

von Gregor Tholl  24.03.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 20. März bis zum 29. März

 24.03.2025

Aufgegabelt

Blintzes mit Vanillequark

Rezepte und Leckeres

von Katrin Richter  23.03.2025