Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Barbra Streisand Foto: picture alliance/AP Images

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024 09:20 Uhr

Barbra Streisand (82) hat erstmals einen Song für eine Fernsehserie herausgebracht und ihre erste Single seit rund sechs Jahren veröffentlicht. Vorab hatte die jüdische Emmy-, Grammy-, Oscar- und Tony-Preisträgerin mitgeteilt, dass das Lied im Zusammenhang mit der Serie »The Tattooist of Auschwitz« ein Statement sein solle.

»Angesichts des weltweit zunehmenden Antisemitismus wollte ich ‚Love Will Survive‘ im Rahmen dieser Serie singen, um der sechs Millionen Menschen zu gedenken, die vor weniger als 80 Jahren ihr Leben verloren«, sagte Streisand. »Und auch um zu sagen, dass selbst in den dunkelsten Zeiten die Kraft der Liebe triumphieren und überdauern kann.«

Der mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von William Ross aufgenommene Titel wurde von dem deutsch-amerikanischen, zweifachen Oscar-Preisträger Hans Zimmer (»Dune«, »Der König der Löwen«) und der Film- und TV-Komponistin Kara Talve geschrieben. Den Text schrieb der ebenfalls mehrfach ausgezeichnete Charlie Midnight.

Unverkennbarer Schmelz

Das Lied ist eine Liebeshymne mit vielen Streichern und der Faszination der unverkennbaren Stimme Barbra Streisands. Jahrzehntelang hieß es über sie, sie wolle wegen der Nazi-Zeit niemals deutschen Boden betreten. Das tat sie dann aber doch, wenn auch spät. Nur in den Jahren 2007 und 2013 gab sie Konzerte in Berlin.

Streisand, die am 24. April 82 Jahre alt wurde, ist für ihr politisches Engagement bekannt. 2018 wurde ihr Album »Walls« mit der Single »Don’t Lie to Me« etwa auch als Statement gegen das kalte politische Klima Amerikas während der Präsidentschaft von Donald Trump verstanden.

Geschichte von Lali

Die sechsteilige Serie »The Tattooist of Auschwitz« mit Jonah Hauer-King, Anna Próchniak, Harvey Keitel, Melanie Lynskey und Jonas Nay ist in Deutschland ab 8. Mai bei Sky zu sehen.

Sie erzählt die Geschichte des slowakischen Juden Lali, der 1942 in das Vernichtungslager der Nazis deportiert und dazu verpflichtet wird, auf die Arme von Mithäftlingen Identifikationsnummern zu tätowieren. Lali (Hauer-King) verliebt sich in die Mitgefangene Gita (Próchniak).

Die Serie beruht auf den Erlebnissen von Lali Sokolov und ist inspiriert von dem Bestseller »Der Tätowierer von Auschwitz: Die wahre Geschichte des Lale Sokolov« (2018) von Heather Morris. Das Buch verkaufte sich laut Sky weltweit 12 Millionen Mal. dpa

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  14.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025