Literatur

Barbara Honigmann erhält Jakob-Wassermann-Preis

Würdigung für ihr literarisches und essayistisches Werk: Barbara Honigmann (69) Foto: dpa

Literatur

Barbara Honigmann erhält Jakob-Wassermann-Preis

Die Schriftstellerin wird dafür geehrt, »abstrakte Geschichte in berührende Geschichten zu verwandeln«

 18.06.2018 17:12 Uhr

Die Schriftstellerin Barbara Honigmann erhält den Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung werde am 1. Juli überreicht, teilte die Stadt am Montag mit.

Die Laudatio wird Anat Feinberg halten, die den Lehrstuhl für hebräische und jüdische Literatur an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg innehat. Gewürdigt werde vor allem das vielgestaltige literarische und essayistische Werk der 69-jährigen Autorin, das »abstrakte Geschichte in berührende Geschichten verwandelt«, hieß es.

Emigranten Honigmann, geboren 1949, ist Tochter deutsch-jüdischer Emigranten, die die Zeit des Nationalsozialismus im britischen Exil überlebt hatten und 1947 nach Berlin zurückkehrten. Honigmann studierte Theaterwissenschaft, arbeitete zunächst als Dramaturgin und Regisseurin, seit 1975 als freie Autorin.

1984 verließ Barbara Honigmann die DDR und lebt heute in Straßburg. Mit Maxim Biller, Irina Liebmann, Robert Schindel, Rafael Seligmann und weiteren Schriftstellern gehöre sie zur Deutsch schreibenden »zweiten Generation« aus jüdischen Familien, die den Holocaust überlebt haben, hieß es.

Für ihr Werk erhielt Honigmann unter anderem den Kleist-Preis (2000), den Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich (2011) und 2015 den Ricarda-Huch-Preis. Zu ihren bekanntesten Werken zählen Roman von einem Kinde, Eine Liebe aus nichts, Alles, alles Liebe! und Chronik meiner Straße.

Humanität Der Jakob-Wassermann-Literaturpreis wird seit 1996 vergeben und soll die Erinnerung an den 1873 in Fürth geborenen Schriftsteller pflegen. Mit der Auszeichnung werden Autoren gewürdigt, die sich für Humanität, Toleranz und Gerechtigkeit einsetzen.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen Hilde Domin, Robert Schindel, Dagmar Nick, Gila Lustiger und Urs Widmer. Zum Abschluss des Fürther Literaturfestivals »LESEN!« wird Barbara Honigmann am Tag der Preisverleihung um 19 Uhr im Kulturforum aus ihren Werken lesen. epd/ja

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Bremen

Seyla Benhabib erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken

Die Jury würdigte Benhabib als »herausragende politische und philosophische Intellektuelle«

 15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Literatur

Ein Funke Hoffnung

Rafael Seligmann hält Deutschland derzeit nicht für den richtigen Ort einer Renaissance jüdischen Lebens. Trotzdem gibt er die Vision nicht auf. Ein Auszug aus dem neuen Buch unseres Autors

von Rafael Seligmann  15.09.2025

Los Angeles

»The Studio« räumt bei den Emmys 13-fach ab

Überraschende Sieger und politische Statements: Ausgerechnet eine jüdische Darstellerin ruft eine israelfeindliche Parole

von Christian Fahrenbach  15.09.2025

Freiburg im Breisgau

»Keine Schonzeit für Juden«: Neues Buch von Rafael Seligmann

Antisemitismus, der 7. Oktober 2023, ein Umzug von Tel Aviv nach München in den 1950er Jahren und ein bewegtes Leben: Der Historiker streift und vertieft in seinem aktuellen Werk viele Themen

von Leticia Witte  15.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  14.09.2025 Aktualisiert