Bildung

Auszeichnung für Kulturvermittler

Das Kulturvermittlungsprojekt »Likrat – Jugend & Dialog« der
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) wird am Donnerstag als herausragende »Bildungsidee« im bundesweiten Wettbewerb »Ideen für die Bildungsrepublik« ausgezeichnet.

Im Projekt Likrat – hebräisch für »aufeinander zu« – werden 15- bis 18-jährige Schüler in vier Wochenendseminaren zu Kulturvermittlern ausgebildet. Die »Likratinos« besuchen seit 2006 jeweils zu zweit Schulklassen und vermitteln ihren Altersgenossen ein gegenwartsbezogenes Bild des Judentums in Deutschland jenseits von Klischees und Vorurteilen. Im Mittelpunkt stehen dabei der eigene religiöse Alltag der Jugendlichen und im anschließenden Dialog auch alle Brauchtümer, Rituale sowied alltägliches wie Schabbat, Jom Kippur oder Kippa.

Toleranz Dabei lernen die Schüler nicht nur etwas über Festtage und Bezeichnungen, sondern erkennen auch die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Religionen. Das Angebot des Jugend-Dialog-Projekts der HfJS steht allen Schulklassen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und bald auch Berlin offen, die sich im Ethik- oder Religionsunterricht mit dem Judentum beschäftigen.

»Unser Jugend-Dialog-Projekt hilft, stereotype Wahrnehmungen von religiösem Alltag zu durchbrechen, antisemitischen Ressentiments entgegenzuwirken und Jugendlichen ein gegenwartsbezogenes Judentum zu vermitteln. Wichtig ist uns die Perspektive der jungen Menschen: Anderen Religionen aufgeschlossen und mit Toleranz zu begegnen und so ein Miteinander der Glaubensgemeinschaften möglich zu machen – das wollen wir vermitteln«, erläutert Projektleiterin Susanne Benizri das Konzept.

Vorbild Sibel Sagdic, Repräsentantin der Initiative »Deutschland – Land der Ideen«, lobt den Vorbildcharakter des Angebots: »Die jüdische Kultur und ihre Traditionen auf Augenhöhe zu erklären, hilft dabei, Vorurteile gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir freuen uns, dieses vorbildliche Engagement sichtbar machen zu können.«

Mehr als 1100 Bildungsprojekte aus ganz Deutschland haben sich Anfang 2012 bei dem Wettbewerb »Ideen für die Bildungsrepublik« beworben. Eine unabhängige Expertenjury wählte insgesamt 52 Projekte aus, die sich in herausragender Weise für mehr Bildung von Kindern und Jugendlichen stark machen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Vorreiter einer gesellschaftlichen Bewegung für mehr Bildung sichtbar zu machen und Andere zum Nachmachen zu ermutigen.

Die Initiative »Deutschland – Land der Ideen« hat den Wettbewerb zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Vodafone-Stiftung Deutschland im Januar 2013 bereits zum dritten Mal ausgerufen. ja

Frankfurt am Main

Bildungsstätte Anne Frank zeigt Chancen und Risiken von KI

Mit einem neuen Sammelband will sich die Institution gegen Diskriminierung im digitalen Raum stellen

von Greta Hüllmann  19.04.2024

Kunst

Akademie-Präsidentin gegen Antisemitismus-Klausel

»Wir haben ein gutes Grundgesetz, wir müssen uns nur daran halten«, sagt Jeanine Meerapfel

 19.04.2024

Jehuda Amichai

Poetische Stimme Israels

Vor 100 Jahren wurde der Dichter in Würzburg geboren

von Daniel Staffen-Quandt  19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Streaming

»Bros«: Zwei Trottel, eine Bar

Die erste rein hebräischsprachige und israelische Original-Produktion für Netflix ist angelaufen

von Ayala Goldmann  18.04.2024

Interview

»Deutschland ist eine neurotische Nation«

Bassam Tibi über verfehlte Migrationspolitik, Kritik an den Moscheeverbänden und Ansätze für islamische Aufklärung

von Christoph Schmidt  18.04.2024

Verschwörungstheorien

Nach viel kritisiertem Israel-Hass-Video: Jetzt spricht Dieter Hallervorden

Der Schauspieler weist die Kritik an seiner Veröffentlichung zurück

 18.04.2024

Venedig

Israelhasser demonstrieren bei Kunstbiennale

Die Demonstranten forderten einen Boykott israelischer Künstler

 18.04.2024

Klassik

Eine Liebeserklärung an die Mandoline

Der israelische Musiker Avi Avital verleiht Komponisten wie Bach oder Vivaldi einen unverwechselbaren neuen Touch

von Christine Schmitt  18.04.2024