Buchmesse Turin

Auschwitz-Museum droht mit Absage

Die Buchmesse Turin läuft vom 9. bis 13. Mai. Foto: dpa

Vor Italiens wichtigster Buchmesse ist ein Streit um die Teilnahme eines Verlags entbrannt, der einer neofaschistischen Partei nahesteht. Das Museum des ehemaligen Konzentrationslagers in Auschwitz drohte mit der Absage der Teilnahme an der Messe in Turin, sollte der Verlag Altaforte dabei sein.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Man könne von Holocaust-Überlebenden nicht verlangen, »den Raum mit jemandem zu teilen, der die historischen Fakten leugnet, die zum Holocaust geführt haben«, heißt es in einem unter anderem von Piotr Cywinski, dem Direktor des Museums, unterzeichneten Brief an die Stadt Turin. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vor.

Man könne von Holocaust-Überlebenden nicht verlangen, »den Raum mit jemandem zu teilen, der die historischen Fakten leugnet, die zum Holocaust geführt haben«.

casapound Der Gründer von Altaforte, Francesco Polacchi, bekennt sich zur rechtsextremen Partei Casapound. »Ich bin Faschist. Der Antifaschismus ist das wahre Übel dieses Landes«, hatte er der Nachrichtenagentur Ansa gesagt.

In dem Verlag erscheint unter anderem ein Interviewband mit Italiens umstrittenem rechtem Innenminister Matteo Salvini von der Lega-Partei. Der macht seit seinem Amtsantritt Stimmung gegen Migranten und spielt oft mit Anspielungen auf die Zeit des Faschismus in Italien. Der faschistische Diktator Benito Mussolini war während des Zweiten Weltkriegs enger Verbündeter von Adolf Hitler und Nazi-Deutschland.

Mehrere italienische Intellektuelle und Autoren hatten ihre Teilnahme an der Buchmesse bereits aus Protest abgesagt. Die Schau läuft vom 9. bis 13. Mai.  dpa

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  18.11.2025

Jubiläum

Weltliteratur aus dem Exil: Vor 125 Jahren wurde Anna Seghers geboren

Ihre Romane über den Nationalsozialismus machten Anna Seghers weltberühmt. In ihrer westdeutschen Heimat galt die Schriftstellerin aus Mainz jedoch lange Zeit fast als Unperson, denn nach 1945 hatte sie sich bewusst für den Osten entschieden

von Karsten Packeiser  18.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  18.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  18.11.2025

Literatur

John Irvings »Königin Esther«: Mythos oder Mensch?

Eigentlich wollte er keine langen Romane mehr schreiben. Jetzt kehrt er zurück mit einem Werk über jüdische Identität und Antisemitismus

von Taylan Gökalp  18.11.2025

TV-Tipp

»Unser jüdischer James Bond«

Die Arte-Doku »Der Jahrhundert-Spion« erzählt die schillernde Lebensgeschichte des Ex-CIA-Agenten Peter Sichel, der seinerzeit den Ausbruch des Kalten Kriegs beschleunigte

von Manfred Riepe  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025