Berlin

Auschwitz Komitee kritisiert »Hunters«

Bei der »Hunters«-Premiere in New York Foto: imago images/ZUMA Press

Das Internationale Auschwitz Komitee kritisiert die Umsetzung der US-TV-Serie Hunters. Für Auschwitz-Überlebende sei es ein verstörendes Beispiel dafür, wie man »die Fiktionalisierung von Auschwitz unter keinen Umständen angehen« sollte, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, der »Bild«-Zeitung am Samstag. Die Serie ertrinke in Klischees.

Heubners Ansicht nach misslingt der Versuch, »die mörderische Grausamkeit von Auschwitz in heutige Brutalo-Klischees umzuwandeln«. Auschwitz-Überlebende wollten, dass ihre Leidensgeschichte und die Leidensgeschichte ihrer Familien erzählt werden.

antisemitismus »Wenn diese Geschichten filmisch aufgenommen werden, hoffen sie, dass den Zuschauern auch deutlich wird, wo die Wurzeln des Antisemitismus zu finden sind, der sie zu Opfern gemacht hat«, begründete Heubner seine Kritik an der Serie des Streamingdienstes Amazon.

Es müsse in solchen Produktionen deutlich werden, dass die allermeisten Auschwitz-Überlebenden »nach einer ersten Phase des Hasses gegen die Täter und entsprechenden Rachegelüsten« auf beides bewusst verzichtet hätten.

Bereits zum Serienstart im Februar hatte die Gedenkstätte Auschwitz »Hunters« kritisiert.

»Sie hatten verstanden, dass der Hass sie innerlich auffressen und auf immer in Auschwitz festhalten würde. Diese Genugtuung sollte den Mördern von Auschwitz und ihren Helfershelfern nicht zuteilwerden«, so Heubner.

leugner Bereits zum Serienstart im Februar hatte die Gedenkstätte Auschwitz Hunters kritisiert. Auf Twitter hieß es, Auschwitz sei voll schrecklichem Schmerz und Leid, Überlebende haben davon Zeugnis abgelegt. Ein erfundenes Schachspiel mit Menschen sei »nicht nur gefährliche Dummheit und eine Karikatur. Es ruft auch zukünftige Leugner auf den Plan«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In der zehnteiligen Amazon-Serie Hunters geht Hollywood-Star Al Pacino (79) als Anführer einer Nazijägereinheit im New York der Siebzigerjahre auf die Suche nach untergetauchten Nazis, die antisemitische Verbrechen und die Errichtung eines »Vierten Reichs« planen.  kna

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  14.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025