Sehen

»Asynchron«

Das Berliner Institut für Film und Videokunst »Arsenal« begleitet auf cineastische Weise den 70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar.

Aus diesem Anlass hat das Arsenal eine Auswahl von rund 50 Dokumentar- und Experimentalfilmen über die Schoa aus seiner Sammlung zusammengestellt, die ab sofort Kinos, Kultur- und Bildungsinstitutionen für eigene Programme sowie für Schulvorführungen zur Verfügung stehen.

Digital Zehn Filme des Projekts wurden digital verfügbar gemacht, damit sie auch für kommende Generationen sichtbar bleiben – denn von vielen der Produktionen liegen nur 16-Millimeter-Kopien vor, die kaum noch ein Kino abspielen kann.

Darunter sind Klassiker wie Claude Lanzmanns Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr (2011) und Alain Resnais’ Nacht und Nebel von 1955, aber auch weniger bekannte Dokumentationen wie Orna Ben-Dor Nivs Biglal Hamilkhama Hahi (Wegen dieses Krieges) von 1988 über zwei Kinder von Schoa-Überlebenden in Israel oder Was bleibt von Gesa Knolle und Birthe Templin (2008), der die Nachkriegsleben einer KZ-Aufseherin und einer ehemaligen Gefangenen des Lagers Ravensbrück sowie ihrer Familien miteinander konfrontiert.

Zum Projektauftakt präsentiert das Kino Arsenal am Potsdamer Platz in Berlin vom 27. Januar bis zum 4. Februar 2015 eine Reihe mit zehn Filmen, darunter Claude Lanzmanns neuneinhalbstündige Dokumentation Shoah von 1985. Die Reihe wird begleitet von einem Rahmenprogramm mit Filmgesprächen, Einführungen und Diskussionsrunden mit internationalen Gästen. ja

www.arsenal-berlin.de

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Magdeburg

Telemann-Preis 2026 für Kölner Dirigenten Willens

Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt den eindrucksvollen Umgang des jüdischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns

 19.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Kino

Unter erschwerten Bedingungen

Das »Seret«-Festival zeigt aktuelle israelische Filmkunst in Deutschland – zum ersten Mal nur in Berlin

von Chris Schinke  19.11.2025

Bonn

Bonner Museum gibt Gemälde an Erben jüdischer Besitzer zurück

Das Bild »Bäuerliches Frühstück« aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird restituiert

 19.11.2025

Perspektive

Humor hilft

Über alles lachen – obwohl die Realität kein Witz ist? Unsere Autorin, die israelische Psychoanalytikerin Efrat Havron, meint: In einem Land wie Israel ist Ironie sogar überlebenswichtig

von Efrat Havron  19.11.2025

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Süchtig nach Ruhamas Essen oder Zaubern müsste man können

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  18.11.2025