Kollegah-Konzert

Antisemitismus-Beauftragter kritisiert geplanten Auftritt

Kollegah Foto: dpa

Bayerns Antisemitismus-Beauftragter Ludwig Spaenle (CSU) kritisiert ein geplantes Konzert des umstrittenen Rappers Kollegah in München. »Ich kann ja nichts verbieten, aber ich kann jeden Veranstalter nur auffordern, das mit der nötigen Sensibilität zu sehen«, sagte Spaenle am Donnerstag in München.

Signale Zuvor hatte die »Bild«-Zeitung über seine Kritik an dem für den 14. Dezember geplanten Kollegah-Auftritt berichtet. Aus Sicht Spaenles hat Kollegah sich nie ausreichend von Antisemitismus-Vorwürfen gegen ihn distanziert. »Der sendet Signale«, sagte Spaenle. »Man könnte das geistige Brandstiftung nennen.«

Gerade in einer Zeit, in der die Zahl antisemitischer Straftaten zunehme, und nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle sei es gefährlich, wenn ein Musiker wie Kollegah, der Millionen junge Menschen erreiche, mit antisemitischen Aussagen provoziere, sagte Spaenle. Kollegahs Management war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

9. November Erst kürzlich hatte die Stadt Rastatt ein für den 9. November – den Jahrestag der Pogrome gegen die Juden in Deutschland im Jahr 1938 – geplantes Konzert des Rappers abgesagt.

Kollegah gilt spätestens als Skandalrapper, seit er mit Farid Bang in dem Song »0815« die Zeile »Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen« aufnahm und trotz heftiger Kritik für das inzwischen indizierte Album »Jung, brutal, gutaussehend III« einen »Echo« bekam.

Es gab einen Eklat, der schließlich das Aus für den Musikpreis bedeutete. Der Musiker selbst hat Vorwürfe des Antisemitismus stets zurückgewiesen.  dpa

Biografie

Schauspieler Berkel: In der Synagoge sind mir die Tränen geflossen 

Er ging in die Kirche und war Messdiener - erst spät kam sein Interesse für das Judentum, berichtet Schauspieler Christian Berkel

von Leticia Witte  11.07.2025

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte, wie eine Arte-Doku zeigt. Bis er eine entscheidende Rolle bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 möglicherweise nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  12.07.2025 Aktualisiert

Kulturkolumne

Bilder, die bleiben

Rudi Weissensteins Foto-Archiv: Was die Druckwelle in Tel Aviv nicht zerstören konnte

von Laura Cazés  10.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  10.07.2025

Ethik

Der Weg zum Glück

Nichts ist so flüchtig wie der Zustand großer Zufriedenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, ihn trotzdem immer wieder zu erreichen – und Verhaltensweisen, die das Glück geradezu unmöglich machen

von Shimon Lang  10.07.2025

Essay

Das Jewish-Hollywood-Paradox

Viele Stars mit jüdischen Wurzeln fühlen sich unter Druck: Sie distanzieren sich nicht nur von Israel und seiner Regierung, sondern auch von ihrem Judentum. Wie konnte es so weit kommen?

von Jana Talke  10.07.2025