Heidelberg

Andreas Brämer wird neuer Leiter der Hochschule für Jüdische Studien

Ein Schriftzug an der Glasfassade des Gebäudes, weist auf den Eingang der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg hin. Foto: picture alliance/dpa

Der Historiker und Judaist Andreas Brämer (60) wird neuer Leiter der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Er löst im Oktober Werner Arnold (71) ab, der in den Ruhestand geht, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte. Arnold leitete die in der Heidelberger Altstadt gelegene Hochschule vier Jahre lang.

Der Führungswechsel falle in unruhige Zeiten, sagte Brämer. Der Hamas-Überfall auf Israel habe viele Juden tief getroffen. Danach sei es zu mehr antisemitischen Anfeindungen gekommen. Auch die Hochschule habe ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Vor diesem Hintergrund wachse die Bedeutung der Bildungseinrichtung, um Wissen und Forschung zur jüdischen Geschichte und Kultur in die aktuellen Debatten einzubringen.

Hochschule ist in ihrer Art einzigartig

Brämer hat in Heidelberg und Jerusalem studiert und war zuletzt Vizedirektor des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Er ist beispielsweise Autor einer Geschichte des Schächtens im Spannungsfeld zwischen Tierschutz und religiöser Freiheit. Auch organisierte er den Jüdischen Filmclub Hamburg.

Die Hochschule lehrt die Geistes- und Kulturwissenschaft der Jüdischen Studien und bietet eine Ausbildung für die Gemeindearbeit sowie eine Rabbinerausbildung an. Eingeschrieben sind aktuell rund 100 Studierende, hinzu kommen für einzelne Seminare pro Semester etwa 150 Studierende der Universität Heidelberg.

Die Hochschule ist in ihrer Art einzigartig in der Bundesrepublik. Ihr Träger ist der Zentralrat der Juden; finanziert wird die Einrichtung von Bund und Ländern. kna

Marko Dinić

Das große Verschwinden

Der serbisch-österreichische Autor füllt eine Leerstelle in der Schoa-Literatur

von Katrin Diehl  13.10.2025

Usama Al Shahmani

Die Hälfte der Asche

Der Schweizer Autor stammt aus dem Irak. Sein Roman erzählt eine Familiengeschichte zwischen Jerusalem und Bagdad

von Frank Keil  13.10.2025

Literatur

Poetische Analyse eines Pogroms

Boris Sandler, ehemaliger Chefredakteur der jiddischen Zeitung »Forverts«, schreibt über das Blutbad von Kischinew

von Maria Ossowski  13.10.2025

Sachbuch

Zion liegt in Texas

Rachel Cockerell schreibt über russische Juden, die in die USA auswanderten – ein Teil ihrer Familiengeschichte

von Till Schmidt  13.10.2025

Romain Gary

Widerstand in den Wäldern

»Europäische Erziehung«: Der Debütroman des französisch-jüdischen Schriftstellers erscheint in neuer Übersetzung

von Marko Martin  13.10.2025

Jan Gerber

Vergangenheit als Schablone

Der Historiker skizziert die Rezeptionsgeschichte des Holocaust und stößt dabei auf Überraschendes

von Ralf Balke  13.10.2025

Literatur

Die Tochter des Rabbiners

Frank Stern erzählt eine Familiengeschichte zwischen Wien, Ostpreußen, Berlin und Haifa

von Maria Ossowski  13.10.2025

Yael Neeman

Damals im Kibbuz

Der israelische Bestseller »Wir waren die Zukunft« erscheint auf Deutsch

von Ellen Presser  12.10.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Der Ewige? Ist ein cooler Typ, singen Hadag Nachash

von Margalit Edelstein  12.10.2025