Potsdam

Alles Kino

Freudige Erwartung am Sonntagabend im Potsdamer Hans Otto Theater: Schließlich war es der amerikanische Schauspieler und Autorenfilmer John Turturro höchstpersönlich, der sich anschickte, das 20. Jüdische Filmfestival Berlin & Potsdam (JFFB) mit seinem neuesten Werk Fading Gigolo zu eröffnen.

»So ein Stargast ist natürlich immer ein Highlight«, gab Festivaldirektorin Nicola Galliner sichtlich stolz zu und äußerte für die Zukunft auch gleich zwei kleine Wünsche: »Es wäre natürlich schön, wenn das Festival auch weiterhin so wächst und wir vielleicht noch einmal auf eine Deutschlandtournee gehen könnten«. Begleitet wurde sie vom israelischen Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, dessen Eröffnungsrede aufgrund des weltweiten Streiks im israelischen Diplomatenkorps leider ausfallen musste.

prominenz
Als ausdrücklicher Freund des jüdischen Kinos bekannte sich dafür der diesjährige Festival-Schirmherr, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD): »Ich liebe die Filme der Coen-Brüder.« Auch die deutsche Branchenprominenz gab sich beim JFFB-Auftakt ein beachtliches Stelldichein.

Neben Musiker Max Raabe und den Schauspielern Armin Rohde und Hans-Jürgen Schatz waren unter anderen Leander Haußmann und seine Ehefrau Annika Kuhl gekommen. Kuhl steht in diesem Jahr zusammen mit ihrem Schaupielerkollegen Christoph Letkowski Patin für das Filmfestival und schwärmte auch gleich von der Vielfalt »unterschiedlichster Filme aus allen Bereichen«.

Bis zum 13. April werden insgesamt 33 Streifen unter dem markigen Titel »20 Jahre Filme ohne Klischees« die ganze Bandbreite jüdischer und israelischer Themen abdecken und eine Vielzahl an Genres bedienen. Nicola Galliner wies ausdrücklich auf die vier Israel-bezogenen Filme hin, deren Regisseure allesamt in Deutschland wohnen.

Identität Diese junge Generation könne dem deutschen Film ganz sicher neue Impulse geben. Besonders gespannt sein darf man hier wohl auf Ester Amramis Tragikomödie Anderswo und auf Yael Reuvenys Dokumentarfilm Schnee von Gestern (heute Abend 19 und 21 Uhr im Thalia Kino, Potsdam). Beide Filme befassen sich – der eine spielerisch-komisch, der andere eher andächtig-ernst – mit jüdischen Identitäten zwischen zwei doch recht unterschiedlichen Welten: Deutschland und Israel.

Und gleich der Eröffnungsfilm gab dem diesjährigen JFFB-Motto die passende Note: Turturros Komödie über den New Yorker Blumenhändler Fioravante (John Turturro), den sein Freund Murray (Woody Allen) dazu überredet, als Gigolo alleinstehende oder gelangweilte Damen zu beglücken und der sich dabei in die jüdische Witwe Avigal (Vanessa Paradis) verliebt, wirbelte verstaubte wie beliebte Klischees zum jüdischen Film schon mal kräftig durcheinander. Das Publikum honorierte es mit reichlich Szenenapplaus und viel amüsiertem Lachen. Ein Auftakt nach Maß.

Paris

Roman Polanski von Verleumdungsvorwurf freigesprochen

Auch die Forderung der Schauspielerin Charlotte Lewis nach Schadenersatz ist abgewiesen

 05.12.2024

Porträt

»Ich bin ein Mischkonzern«

Rachel Braunschweig ist eine der erfolgreichsten Schweizer Schauspielerinnen und hat auch jenseits von Theaterbühne und Filmrollen viel zu sagen

von Nicole Dreyfus  05.12.2024

Los Angeles

Bob Dylan über Timothée Chalamet: »Timmy ist ein brillanter Schauspieler«

Chalamet soll Bob Dylan in einer neuen Biografie spielen. Den Singer-Songwriter scheint das zu freuen

 05.12.2024

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 05.12.2024

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 5. Dezember bis zum 12. Dezember

 04.12.2024

Fußball

Manuel Neuer sieht rot. Daniel Peretz bekommt seine Chance

Für den Israeli ist es insgesamt erst der dritte Pflichtspieleinsatz im Tor der Bayern-Profis

von Klaus Bergmann  03.12.2024 Aktualisiert

Zahl der Woche

85 Cent

Fun Facts und Wissenswertes

 03.12.2024

Aufgegabelt

Gemüsesuppe mit Maispoularde

Rezepte und Leckeres

 03.12.2024

Jubiläum

»Good Sex with Dr. Ruth« - Deutsches Exilarchiv feiert 75-jähriges Bestehen

Das Archiv sammelt die Schriften und Werke von Autoren, Illustratoren und Künstlern, die von den Nazis ins Exil getrieben wurden

 03.12.2024