Musik

Adam Green kann es noch

Adam Green Foto: imago/Future Image

Sein Aufstieg zum Weltstar schien unaufhaltsam: Mit Anfang 20 füllte Adam Green bereits größere Hallen, seine Alben Friends Of Mine (2003) und Gemstones (2005) enterten die Pop-Charts, seine Texte erschienen auf Deutsch bei Suhrkamp. Doch dann lief so einiges schief in der Entwicklung des heute 38 Jahre alten Singer-Songwriters aus dem US-Bundesstaat New York.

Greens neues Album Engine Of Paradise ist mit nur gut 22 Minuten Spieldauer rein quantitativ zwar auch keine Kreativ-Explosion – doch dafür sind die Songs wieder gut. Denn in den vergangenen Jahren hatte der bekennende Kiffer manch Wirres und Schludriges auf den Markt geworfen, etwa die Musik zum Film Aladdin.

baritonstimme Der Sound der aktuellen Lieder kehrt zurück zu den kammermusikalisch streichergesäumten Miniaturen im Stil eines Lee Hazlewood oder Scott Walker, die Greens Fans in den Nullerjahren so mochten. Clever und ironiegetränkt sind die Songtexte des Frauenschwarms mit der tollen Baritonstimme immer noch – aber weniger anzüglich als früher. »Man hat schon das Gefühl, dass man Sexualität auf einer Platte heute anders thematisieren muss«, räumte Green im Gespräch mit dem Magazin »Rolling Stone« ein.

Trotz mancher Flops auf seinen zahlreichen Spielfeldern – Songs, Film, Theater, Comics – scheint Greens Selbstbewusstsein ungebrochen.

Trotz mancher Flops auf seinen zahlreichen Spielfeldern – Songs, Film, Theater, Comics – scheint Greens Selbstbewusstsein ungebrochen. Er weiß, dass er bei etwas Mühe weiter brillant sein kann. Engine Of Paradise sei sein »elegantestes Album, das Hermès-Kölnischwasser der Musik«.

Dabei geholfen haben Indiepop-Promis wie Jonathan Rado (Foxygen) und James Richardson (MGMT), außerdem sang Florence Welch (Florence + The Machine) mit. Diese kurze, hübsche Platte lässt darauf hoffen, dass die Karriere des Großtalents Adam Green noch einmal Fahrt aufnimmt.  dpa

Das neue Album erscheint am 6. September.

Rache

»Trigger-Thema« für Juden

Ein Filmseminar der Jüdischen Akademie untersuchte das Thema Vergeltung als kulturelle Inszenierung

von Raquel Erdtmann  01.12.2025

Wuppertal

Schmidt-Rottluff-Gemälde bleibt in Von der Heydt-Museum

»Zwei Frauen (Frauen im Grünen)« von Karl Schmidt-Rottluff kann im Von der Heydt Museum in Wuppertal bleiben. Nach Rückgabe an die Erbin erwarb die Stadt das Bild von ihr. Vorausgegangen waren intensive Recherchen zur Herkunft

 01.12.2025

Dorset

»Shakespeare In Love« - Dramatiker Tom Stoppard gestorben

Der jüdische Oscar-Preisträger war ein Meister der intellektuellen Komödie. Er wurde 88 Jahre alt

von Patricia Bartos  01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 30.11.2025 Aktualisiert

Gerechtigkeit

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz 

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz Jahrzehnte nach Ende des NS-Regimes hoffen Erben der Opfer immer noch auf Rückgabe von damals geraubten Kunstwerken. Zum 1. Dezember starten Schiedsgerichte. Aber ein angekündigter Schritt fehlt noch

von Verena Schmitt-Roschmann  30.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  29.11.2025

Interview

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025

Hollywood

Die »göttliche Miss M.«

Die Schauspielerin und Sängerin Bette Midler dreht mit 80 weiter auf

von Barbara Munker  28.11.2025