Museen, Sammlungen und andere Kulturinstitutionen in Bayern haben vergangenes Jahr 26 von den Nationalsozialisten geraubte Kunstgegenstände an ihre rechtmäßigen Eigentümer oder deren Erben zurückgegeben.
Es handele sich um zehn Bücher, sieben Gemälde und Aquarelle, sechs Silberobjekte und drei Tapisserien, teilte der Forschungsverbund Provenienzforschung am Donnerstag bei der Vorlage des Jahresberichtes 2020 mit. An die Internet-Datenbank Lost Art seien 74 Objekte mit Raubkunst-Verdacht gemeldet, um Hinweise auf ihre Herkunft zu bekommen. 33 Projekte seien aktuell in Arbeit.
Urkunden Auch in umgekehrter Richtung gab es eine Rückgabe: Das Staatsarchiv Nürnberg erhielt im Januar 2020 aus den USA zwei mittelalterliche Urkunden aus dem Jahr 1418 zurück. Sie seien unmittelbar nach Kriegsende 1945 nach der Plünderung eines Lagers verschollen gewesen
Die Corona-Pandemie hatte die Forschung erschwert. So wurden dem Verbund zufolge nicht alle Restitutionen abgeschlossen, da einige Eigentümer nicht anreisen konnten. Die zeitweise Schließung von Archiven und Bibliotheken habe zudem die wissenschaftliche Recherche erschwert.
Dies sei für die Provenienzforschung misslich, da sie weiterhin vor allem in befristeten Projekten betrieben werde und viele dadurch teilweise erhebliche unter Zeitdruck geraten seien. An dem Forschungsverbund sind 23 Institutionen beteiligt. dpa