Musik

16 Stunden am Flügel

Pianist Igor Levit Foto: Robbie Lawrence

Nach fast 16 Stunden hat der Pianist Igor Levit seinen Klavier-Marathon vollbracht und das Werk »Vexations« des französischen Komponisten Erik Satie mit seinen 840 Wiederholungen beendet.

Am frühen Sonntagmorgen sank Levit nach der letzten Note am Flügel in einem Berliner Studio kurz in sich zusammen, stand auf und zog sich zurück.

HIGH Kurz danach schrieb er auf Twitter: »Fertig. Erledigt. Glücklich. Dankbar. Und sowas von high«. Mit dem Auftritt wollte der 33-Jährige auf die Notlage der Künstler angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie aufmerksam machen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Levit hatte während der Aufführung die Notenblätter mit jeder einzelnen Wiederholung neben sich auf dem Flügel gestapelt und nach einer Wiederholung ließ er jedes einzelne Blatt auf den Boden fallen. Das Konzert wurde über mehrere Kanäle gestreamt.

MONOTONIE Das Ende des 19. Jahrhunderts komponierte Werk gilt als eines der längsten der Musikgeschichte. In seiner Monotonie und Grenzwertigkeit passe es gut zur aktuellen Lage der Künstler und wirke wie »ein stummer Schrei«. Die aktuelle Lage sei für »brutal - körperlich, mental, emotional.« Für Musiker sei die Bühne lebensnotwendig, hatte Levit vor dem Konzert gesagt.

https://twitter.com/igorpianist/status/1267100259320299521

Satie (1866-1925) hat das Werk Ende des 19. Jahrhunderts komponiert. Eine deutliche Melodie ist in dem atonalen Werk auf Anhieb nicht zu erkennen, der französische Komponist hat als Tempo »sehr langsam« angegeben und 840 Wiederholungen vorgeschrieben. Das Stück besteht aus drei Notenzeilen, die ein musikalisches Thema variieren. 

HAUSKONZERT Levit hatte während der Corona-Einschränkungen dutzende »Hauskonzerte« gestreamt und war auch zu einer Aufführung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Schloss Bellevue eingeladen worden. 

Levit gilt als einer der bedeutendsten Pianisten der jüngeren Generation. Er wurde 1987 im russischen Nizhni Nowgorod geboren, und zog mit acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. dpa

Porträt

»Ich bin ein Mischkonzern«

Rachel Braunschweig ist eine der erfolgreichsten Schweizer Schauspielerinnen und hat auch jenseits von Theaterbühne und Filmrollen viel zu sagen

von Nicole Dreyfus  05.12.2024

Los Angeles

Bob Dylan über Timothée Chalamet: »Timmy ist ein brillanter Schauspieler«

Chalamet soll Bob Dylan in einer neuen Biografie spielen. Den Singer-Songwriter scheint das zu freuen

 05.12.2024

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 05.12.2024

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 5. Dezember bis zum 12. Dezember

 04.12.2024

Fußball

Manuel Neuer sieht rot. Daniel Peretz bekommt seine Chance

Für den Israeli ist es insgesamt erst der dritte Pflichtspieleinsatz im Tor der Bayern-Profis

von Klaus Bergmann  03.12.2024 Aktualisiert

Zahl der Woche

85 Cent

Fun Facts und Wissenswertes

 03.12.2024

Aufgegabelt

Gemüsesuppe mit Maispoularde

Rezepte und Leckeres

 03.12.2024

Jubiläum

»Good Sex with Dr. Ruth« - Deutsches Exilarchiv feiert 75-jähriges Bestehen

Das Archiv sammelt die Schriften und Werke von Autoren, Illustratoren und Künstlern, die von den Nazis ins Exil getrieben wurden

 03.12.2024

Nachruf

Marshall Brickman: Vom Banjo-Spieler zum Regisseur

Die Liste der Drehbücher, die er mit Woody Allen schrieb, ist lang

 03.12.2024