Australien

Zwei Krankenpfleger, die damit drohten, jüdische Patienten zu töten, haben Arbeitsverbot

Ein Krankenhaus in Sydney Foto: picture alliance / Xinhua News Agency

Während der Arbeitszeit hatten die beiden australischen Krankenpfleger Ahmad N. und Sarah L. auf Chatruletka – einer Plattform, auf der Menschen zufällig miteinander verbunden werden – den Israeli Max Veifer bedroht und behauptet, Israelis zu töten, die zu ihnen ins Krankenhaus kämen. »Du wirst sterben und zur Hölle gehen. Es ist Palästina und nicht dein Land, du Stück Scheiße!«, musste Veifer sich anhören. Die Hijab-tragende L. verkündete, israelische Patienten töten zu wollen. N. fügte hinzu: »Du hast keine Ahnung, wie viele israelische Hunde schon hergekommen sind. Ich werde jüdische Patienten nicht behandeln, sondern töten.«

Daraufhin machte Veifer den Videoclip öffentlich, er ging auf TikTok viral, das Bankstown Hospital in Sydney entließ beide Angestellte, die Gesundheitsbehörde des Staates New South Wales suspendierte sie, und die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Die haben bereits zu einem zweijährige Arbeitsverbot geführt, berichten australische und internationale Medien. Strafrechtliche Folgen stehen noch aus. Am 29. Juli soll der nächste Prozess beginnen.

Lesen Sie auch

L. und N. dürfen bereits landesweit nicht mehr für die NDIS arbeiten, das National Disability Insurance Scheme, das sich vor allem um Behinderte unter 65 Jahren kümmert, und das die beiden offensichtlich angestellt hatte. L. wurde zudem wegen Androhung von Gewalt gegen eine Gruppe und die Nutzung eines Netzanbieters, um zu bedrohen und zu belästigen, angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr bis zu 22 Jahre Gefängnis, schreiben unter anderem die »Jewish News«. N. wurde ebenfalls wegen der Nutzung eines Netzanbieters, um zu bedrohen und zu belästigen sowie des Besitzes einer verbotenen Droge angeklagt.

»Ein weiteres Beispiel für den Judenhass in Australien«

N. und L. seien derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß, berichtet »Jfeed«. Bis zum Prozessbeginn im Juli dürfen sie Australien nicht verlassen und während des Verfahrens keine sozialen Medien nutzen.

Der Geschäftsführer der jüdischen Dachorganisation Zionist Federation of Australia, Alon Cassuto, hatte den Vorfall im Februar mit den Worten kommentiert: »Gesundheitspersonal, das einen Eid geleistet hat, Schaden abzuwenden, und das damit droht, jüdische Patienten in unseren Krankenhäusern zu töten und zur Hölle zu schicken, sollte jedem Australier einen Schauer über den Rücken jagen.« Dies sei ein weiteres Beispiel für den Judenhass, »der alle Bereiche der australischen Gesellschaft infiltriert hat.« sal

Großbritannien

Aufsicht rügt BBC wegen »schwerwiegender Irreführung«

Eine BBC-Doku aus Gaza drehte sich um den 13-jährigen Sohn eines hochrangigen Hamas-Funktionärs. Doch davon erfuhren die Zuschauer nichts. Jetzt beschloss die Ofcom Sanktionen gegen den Sender

 17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

USA

Auf der Suche nach dem »Jewish Glam«

Wie jüdische Fotografinnen und Fotografen Hollywood zu seinem berühmten Glamour verhalfen

von Ute Cohen  17.10.2025

Stockholm

Wirtschaftsnobelpreis geht auch an jüdischen Ökonom

Joel Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt werden für ihre Forschung zu nachhaltigem Wachstum geehrt

 13.10.2025

Kommentar

Kein Wunder in Bern

Bei gewaltbereiten Demonstrationen in der Schweizer Bundeshauptstadt hat sich ein Teil der Palästina-Solidarität einmal mehr selbst entlarvt: Es ging nie darum, das Leid im Gazastreifen zu beenden oder einen angeblichen Genozid zu stoppen

von Nicole Dreyfus  12.10.2025

Malibu

Kiss-Sänger Gene Simmons bei Unfall verletzt

Der 76-Jährige soll hinter dem Steuer das Bewusstsein verloren haben

 10.10.2025

Meinung

Außen hui, innen pfui: Trumps Umgang mit den Juden

Während sich der US-Präsident um die Juden in Israel verdient macht, leidet die jüdische Gemeinschaft im eigenen Land unter seiner autoritären Innenpolitik. Das sollte bei aller Euphorie über den Gaza-Deal nicht vergessen werden

von Joshua Schultheis  09.10.2025

Literatur

Nobelpreis für Literatur geht an László Krasznahorkai

Die Literaturwelt blickt erneut gebannt nach Stockholm. Dort entscheidet man sich diesmal für einen großen Schriftsteller aus Ungarn - und bleibt einem Muster der vergangenen Jahre treu

von Steffen Trumpf  09.10.2025

Italien

»Mein Sohn will nicht mehr Levy heißen«

Wie ist es in diesen Tagen, Jude in einer europäischen Metropole zu sein? Ein Besuch bei Künstler Gabriele Levy im jüdischen Viertel von Rom

von Nina Schmedding  06.10.2025