Georgien

Wo Europa aufhört

Zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer gelegen, galt der Kaukasus in der Antike als Grenze zwischen Europa und Asien. Das Gebirge war schon immer ein Durchzugsgebiet verschiedener Völker.

Seit mehr als 2000 Jahren gibt es in der Region auch jüdische Gemeinden, und im Laufe der Jahrhunderte entstand sogar eine eigene Sprache, das Judäo-Georgisch. Seit in den vergangenen 30 Jahren, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, viele Juden auswanderten, ist es jedoch vom Aussterben bedroht. Die Sprache wird heute weltweit nur noch von einigen Zehntausend Juden gesprochen.

Zu Sowjetzeiten sollen mehr als 40.000 Juden in Georgien gelebt haben. Heute sind es Schätzungen zufolge noch 2000 bis 5000. Außer in Georgien gibt es größere georgisch-jüdische Gemeinden vor allem in Israel, aber auch in New York, Antwerpen oder Wien.

Ein urbanes jüdisches Leben entwickelte sich in Georgien erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Nachdem die Leibeigenschaft im Russischen Zarenreich aufgehoben worden war, gingen viele ehemalige Leibeigene in die Städte. Dort entstanden zu jener Zeit viele Synagogen, von denen etliche bis heute erhalten sind.

Os­setische Heerstraße Mitten im Herzen des Landes, auf halber Strecke zwischen der Hafenstadt Batumi am Schwarzen Meer und der Hauptstadt Tiflis, liegt an der Os­setischen Heerstraße Kutaissi. Es ist mit knapp 150.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Georgiens.

In der Nähe des zentralen David-Agmashenebeli-Platzes mit dem Kolchis-Brunnen beginnt das jüdische Viertel. Einstöckige Häuser mit Vorgärten, die durch Metallzäune von der Straße abgetrennt sind, prägen das Bild. In den Gärten wachsen üppige Weinstöcke.

An der nächsten Ecke beginnt die Jerusalem-Straße, eine eher dörflich anmutende Straße, die direkt zur Großen Synagoge von Kutaissi führt. Sie wurde 1885/86 im neoromanischen Stil erbaut und war wegen ihrer farbenfrohen Ausmalung weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Bis heute dient sie den inzwischen nur noch knapp 200 Juden der Stadt als Bethaus.

Gleich daneben betreibt die Gemeinde ein Café, und im angrenzenden Gemeindezentrum herrscht vor allem an Wochentagen reger Betrieb.

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025