USA

Weiterhin Gewalt gegen Juden

Ultraorthodoxe Juden in New York werden immer öfter attackiert. Foto: Flash 90

Die jüdische Gemeinschaft in und um New York kommt nicht zur Ruhe. Bereits im Februar zeigte eine Statistik des New York Police Department (NYPD), dass antisemitische Straftaten in der Stadt im Vergleich zum Vorjahr um 400 Prozent zugenommen haben. In der vergangenen Woche zeigte sich: Die Gewalt gegen Juden hält an. Erneut kam es zu schweren antisemitisch motivierten Straftaten.

LAKEWOOD Am vergangenen Freitag wurde ein orthodoxer Jude in Lakewood, New Jersey, durch eine Messerattacke schwer verletzt. Der 27-jährige mutmaßliche Täter soll einige Stunden zuvor ein Auto gestohlen und damit mehrere Kollisionen verursacht haben. Ein weiterer Mensch wurde dabei verletzt. Erst am Abend konnte der Verdächtigte von der Polizei festgenommen werden.

Ein Licht auf das Motiv des mutmaßlichen Täters könnten die Umstände seiner Verhaftung werfen. Wie die Anti-Defamation League (ADL) berichtet, habe er »antisemitische Bemerkungen« gemacht, während er von der Polizei abgeführt wurde.

In Lakewood ist eine ultraorthodoxe jüdische Gemeinde angesiedelt. Circa zwei Drittel der über 100.000 Einwohner der Stadt sind jüdisch und mit der Beth Medrash Govoha befindet sich eine Jeschiwa mit etwa 6500 Schülern in der Stadt – sie gilt als die weltweit zweitgrößte Jeschiwa.

Der Regional-Direktor der ADL für New York und New Jersey, Scott Richman, äußerte sich in einer Pressemitteilung zu dem Vorfall in Lakewood: »Ich bin persönlich schockiert von der Grausamkeit, die der Verdächtigte mutmaßlich an den Tag gelegt hat.« Es müsse deutlich mehr gemacht werden, um Gewalt gegen Juden zu verhindern, meinte Richman. »In den vergangenen Jahren haben wir viel zu viele Angriffe gegen Juden gesehen.«

NEW YORK Auch in New York dürften Juden noch unter dem Eindruck der jüngsten antisemitischen Gewalttaten stehen. Fast wöchentlich kommen aus der größten Stadt der USA Berichte von Übergriffen gegen Menschen, die äußerlich als Juden zu erkennen sind.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nachdem bereits im Februar ein Video veröffentlicht wurde, in dem ein ultraorthodoxer Mann von hinten mit großer Wucht gegen den Kopf geschlagen wurde, gab das NYPD weitere Aufnahmen aus dem Stadtteil Williamsburg vom vorvergangenen Freitag an die Öffentlichkeit: Sie zeigen, wie eine Gruppe von sechs Männern einen chassidischen Juden verprügeln und zu Boden treten. Nach Polzeiangaben hatte es keine vorangegangene Provokation oder einen Wortwechsel gegeben. Das Opfer wurde leicht verletzt. Einer der Täter wurde am Tag darauf festgenommen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In einem Tweet äußerte sich die Gouverneurin des Staates New York, Kathy Hochul: »Ich bin entsetzt über diese Gewalttat gegen einen jüdischen New Yorker. Ein Angriff auf einen von uns, ist ein Angriff auf uns alle«, schrieb sie.

Was diese Serie von Gewalttaten mit der jüdischen Gemeinschaft von New York macht, beschrieb Scott Richman von der ADL in einem Interview mit FOX5. »So wie bei jedem Hassverbrechen beeinflusst es nicht nur das Opfer«, sagte er dem regionalen Fernsehsender. »Es beeinflusst jeden, der Teil dieser Gruppe ist, der sich fragt: Bin ich der nächste?‹«

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025