Niederlande

Verrat an Anne Frank: Ermittlerteam weist Kritik zurück

Anne Frank (1929–1945) Foto: dpa

Das Ermittlerteam, das den Verrat an Anne Frank neu untersucht hat, hat die heftige Kritik an seinen Ergebnissen deutlich zurückgewiesen. Die Kritik sei einseitig und unfundiert, erklärte der frühere FBI-Kommissar und Leiter der Untersuchung, Vincent Pankoke, am Donnerstag auf der Website des Teams. 

Der ehemalige FBI-Mann sprach von einem Frontal-Angriff - vor allem von Medien in den Niederlanden. »Mit Medien, die offenbar nur eine Seite der Geschichte präsentieren, kann man einen Fall leicht vor dem Gericht der öffentlichen Meinung gewinnen«, schreibt Pankoke. Das Ermittlerteam antwortet auf der eigenen Homepage auch im Detail auf die Zweifel von Historikern. 

Vor etwa drei Wochen hatte das internationale Team unter der Leitung des US-Amerikaners seine Ergebnisse vorgelegt. Danach war das Versteck von Anne Frank und sieben anderen Juden in Amsterdam im August 1944 sehr wahrscheinlich von einem jüdischen Notar verraten worden. Er habe sich und seine Familie der Theorie zufolge selbst vor der Deportation schützen wollen. Historiker übten jedoch scharfe Kritik und wiesen auf gravierende Fehler bei der Untersuchung hin. So hätten die Untersucher Fakten und wichtige historische Studien nicht berücksichtigt. 

Pankoke betonte, dass es bei der Untersuchung nicht um eine wissenschaftliche Studie ging, sondern um kriminalistische Ermittlungen eines sogenannten Cold Case. Und dafür würden andere Maßstäbe gelten. So seien auch indirekte Beweise zulässig. 

Er wehrte sich auch gegen Beschuldigungen von Antisemitismus. Auch dem Ermittlerteam sei das Ergebnis der Untersuchung nicht leicht gefallen - dass ein jüdischer Notar höchst wahrscheinlich der Verräter sei. Er betonte, dass auch der Notar selbst ein Opfer des Nazi-Regimes gewesen sei.

USA

Unsicher in New York

Zohran Mamdani ist der mögliche nächste Bürgermeister der Metropole – und für viele Juden ein Problem

von Mark Feldon  30.10.2025

Judenhass

»Ich werde Selbstmordattentäter diese Nacht«: Mann plante Messerangriff auf Juden

Der arabischstämmige Mann wurde im letzten Moment von der Polizei festgenommen. Nun stand er vor Gericht

von Nicole Dreyfus  30.10.2025

Barcelona

Mordverdacht: Ermittlungen gegen Sohn von Mango-Gründer

Spanischen Medienberichten zufolge sind die Umstände des Todes des Modeunternehmers Isak Andic im Dezember 2024 noch nicht geklärt. Doch es gibt einen Verdacht

 30.10.2025

München

Europäische Rabbiner sagen Baku-Konferenz aus Sicherheitsgründen ab

Rund 600 Teilnehmer aus aller Welt sind angemeldet. Viel Geld war in die Vorbereitung geflossen

von Imanuel Marcus, Mascha Malburg  28.10.2025 Aktualisiert

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

USA

Der reichste Mann der Welt – für einen Tag

Larry Ellison gehört zu den Großen des Silicon Valley und hält Künstliche Intelligenz für die wichtigste Erfindung der Menschheit

von Sara Pines  26.10.2025

Nachruf

Letzter Kämpfer des Aufstands des Warschauer Ghettos gestorben

Michael Smuss wurde 99 Jahre alt

 24.10.2025

Wien

Nobelpreisträger warnt vor technischer Abhängigkeit von den USA

Joseph E. Stiglitz kritisiert Präsident Trump und ruft Wissenschaft und Medien zur Verteidigung der Medienfreiheit weltweit auf

von Steffen Grimberg  24.10.2025