Washington

USA sanktionieren jüdischen Geschäftsmann God Nisanov

God Nisanov 2019 in Moskau Foto: imago images / ITAR-TASS

Die Vereinigten Staaten haben im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine weitere Sanktionen verhängt. Darunter ist auch der bisherige Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), God Nisanov. Der in Aserbaidschan geborene Geschäftsmann unterhalte enge Verbindungen zum Putin-Regime, so das Weiße Haus in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.

BERGJUDE In Washington erklärte US-Außenminister Antony Blinken, Nisanov sei »einer der reichsten Männer Europas und enger Vertrauter mehrerer russischer Beamter.« Nisanov soll es als Immobilienunternehmer in Russland zu großem Wohlstand gebracht haben. Das Wirtschaftsmagazin »Forbes« schätzt sein Vermögen auf rund 3,6 Milliarden US-Dollar.

God Nisanov wurde 1972 als »Bergjude« im Norden Aserbaidschans geboren. Er gilt als einer der prominentesten Vertreter der jüdischen Gemeinschaft im Kaukasus und sitzt seit einiger Jahren der Vereinigung der Bergjuden vor. Darüber hinaus soll er größere Summen für karitative Zwecke, darunter auch für jüdische Schulen in Russland, gespendet haben.

https://twitter.com/SergeyKadinsky/status/1532390556785070081

Der Milliardär gilt unabhängigen russischen Medien zufolge als Freund von Sergej Naryschkin, dem Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes. 2014 zeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin God Nisanov mit dem Orden der Freundschaft aus.

DACHVERBAND Der WJC reagierte umgehend und gab bekannt, dass Nisanov mit sofortiger Wirkung nicht mehr Mitglied des Vorstands des Dachverbands sei. »Der Jüdische Weltkongress bekräftigt, dass niemand, der im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine auf einer Sanktionsliste der Vereinigten Staaten, des Vereinigten Königreichs oder der Europäischen Union steht, innerhalb der Organisation eine Position innehaben oder eine Rolle spielen kann.« Nisanovs Biografie auf der WJC-Website wurde gelöscht.

Vor Kurzem nahmen die EU und Großbritannien auch andere jüdische Oligarchen auf ihre Sanktionslisten. So trat Moshe Kantor, der langjährige Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, im April von seinem Amt zurück. Kantor verlor auch seine Ämter im WJC.

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  03.09.2025 Aktualisiert

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche im AZ Zeno Campus-Krankenhaus in Knokke-Heist in Belgien.

Belgien

Antisemitischer Arzt diskriminiert jüdisches Mädchen

Der Radiologe notierte auf dem Diagnoseblatt »jüdisch (Israel)« und teilt in seinen Social-Media-Konten antisemitische Karikaturen

von Nicole Dreyfus  02.09.2025

Schweiz

35 Jahre orthodoxe Nachrichten

»Die Jüdische Zeitung« ist die einzige deutschsprachige Wochenzeitschrift charedischer Juden – die Zahl der Leser wächst

von Peter Bollag  02.09.2025

Europa

Angst im Gepäck

Fast überall auf dem Kontinent kommt es zu verbalen oder gewalttätigen Übergriffen gegen jüdische und israelische Touristen. Wir haben Reisende gefragt, wie sie damit umgehen

von Nicole Dreyfus  01.09.2025

Rom

Goethe, Gucci, Miete – Streit um historisches Kaffeehaus

Seit 2017 gibt es einen Konflikt mit dem Eigentümer, dem Israelitischen Krankenhaus – nun soll das Antico Caffè Greco offenbar schließen

von Sabina Crisan  31.08.2025

Frankreich

Rabbinerin und Medienstar

Delphine Horvilleur ist die prominenteste Vertreterin des liberalen Judentums im Land. Trotz antisemitischer Angriffe und Hass aus verschiedenen Richtungen hält sie am Dialog fest

von Christine Longin  31.08.2025

Schweiz

Antisemitische Hetze in Zürich

In den Stadtvierteln Enge und Wollishofen, wo viele Juden leben, sind israelfeindliche Plakate an öffentlichen Orten aufgetaucht

 29.08.2025

Würdigung

Tapfer, klar, integer: Maram Stern wird 70

Er ist Diplomat, Menschenfreund, Opernliebhaber und der geschäftsführende Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses. Zum Geburtstag eines Unermüdlichen

von Evelyn Finger  29.08.2025

Russland

Die Angst vor den Worten

Alla Gerber ist mit 93 Jahren noch immer eine unerschrockene Kämpferin gegen den Antisemitismus. Ein Besuch bei der Moskauer Journalistin und Publizistin

von Polina Kantor  28.08.2025