Entscheidung

UNESCO erklärt einstige sefardische Kolonie in Suriname zum Weltkulturerbe

Auf der Liste des Unesco-Welterbes stehen derzeit fast 1.200 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern. Foto: unesco

Das UNESCO-Welterbekomitee hat bei seiner Sitzung im saudi-arabischen Riad zehn weitere Stätten in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen. Als erste Welterbestätte im afrikanischen Ruanda wurde der Nyungwe-Nationalpark benannt, wie die Deutsche UNESCO-Kommission am Dienstagabend in Bonn mitteilte.

Aufgenommen wurde auch das frühere Foltergefängnis ESMA im argentinischen Buenos Aires, das heute eine Erinnerungsstätte ist.

Zum Welterbe zählen künftig auch die Kulturlandschaft Zagori im Nordwesten Griechenlands, der evaporitische Karst und die Höhlen im italienischen Nordapennin, die kanadische Insel Anticosti und das Eise-Eisinga-Planetarium in Franeker in den Niederlanden.

Zudem sind nun auch die antike Doppelstadt Si Thep in Thailand, die mittelalterlichen Holzsäulenmoscheen im türkischen Anatolien, die monumentalen Hügel und Erdwerke von Hopewell im US-Bundesstaat Ohio und die frühere Kolonie »Jodensavanne« als ehemaliger Wohnort von sefardischen Juden in Suriname, auf der Welterbeliste vertreten.

Letztere ist damit eine der ältesten und wichtigsten Ansiedlungen von Juden in der Neuen Welt. Diese waren vor der Verfolgung durch die Inquisition aus Spanien und Portugal geflüchtet.

Die Kandidaten müssen zehn Kriterien erfüllen, so muss etwa die Einzigartigkeit und historische Echtheit sowie ein Managementplan für die Zukunft gewährleistet sein. Das Welterbekomitee tagt noch bis zum 25. September in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen derzeit fast 1200 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern. 56 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet 52 Welterbestätten. epd

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