USA

Trump zu US-Juden: »Wir lieben Ihr Land«

Die Aussagen des US-Präsidenten sorgten für Stirnrunzeln. Foto: imago

Die Beziehung Donald Trumps zu den jüdischen Organisationen in Amerika ist keine einfache. Bereits in der Vergangenheit kam es wiederholt zu Spannungen. Am Mittwoch hielt Trump die mittlerweile vor Rosch Haschana übliche Telefonkonferenz mit den Chefs der wichtigsten jüdischen Verbände ab. Er beließ es aber nicht bei Nettigkeiten und guten Wünschen für das neue Jahr, sondern machte Stimmung für seine Wiederwahl - und trat dabei auch in ein Fettnäpfchen.

SCHWIEGERSOHN »Wir schätzen Sie wirklich, wir lieben auch Ihr Land, und wir danken Ihnen sehr«, sagte Trump zum Abschluss der Schalte. Mit dem »Land« meinte der US-Präsident offenbar Israel. Zuvor hatte Trump offen um die Unterstützung der jüdischen Gemeinschaft Amerikas im Wahlkampf geworben: »Ich muss sagen, dass alles, was Sie in Bezug auf den 3. November tun können, sehr wichtig sein wird. Denn wenn wir nicht gewinnen, dann steckt Israel in großen Schwierigkeiten«, wurde der Präsident zitiert.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Er sei enttäuscht darüber, dass bei der Präsidentschaftswahl 2016 Erhebungen zufolge nur ein Viertel der jüdischen Wähler ihre Stimme für ihn abgegeben hätten. »Ich habe einen Schwiegersohn und eine Tochter, die jüdisch sind. Ich habe wunderschöne Enkelkinder, die jüdisch sind«, so Trump in Anspielung auf Jared Kushner und dessen Frau Ivanka Trump.

Kushner sei »unglaublich für Israel« im Einsatz und habe Führungsstärke gezeigt. Jared Kushner – der Trump als Nahost-Berater dient - war maßgeblich an den Verhandlungen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Bahrain beteiligt.

»ILLOYALITÄT« Er sei daher erstaunt, so Trump, dass die jüdischen Wähler in Amerika »fast automatisch« ihre Stimme den Demokraten schenkten. Im vergangenen Jahr hatte Trump Juden, die die Demokraten wählten, scharf kritisiert. Sie zeigten damit »entweder einen völligen Mangel an Wissen oder eine große Illoyalität«. Mit dieser Aussage hatte der Präsident heftige Kritik auf sich gezogen.

Bei seinem Telefonat mit den jüdischen Organisationen schlug er in dieselbe Kerbe. »Ich hoffe, Sie können den Menschen erklären, was da gerade vor sich geht. Wir müssen von den jüdischen Menschen in Amerika mehr Unterstützung für Israel erhalten.« Er hoffe, dass sie bei der Wahl 2020 »besser abschneiden« würden.

Seine Regierung engagiere sich im Nahen Osten deshalb so sehr, weil ihr das Wohlergehen Israels am Herzen liege. Man habe die finanziellen Hilfen an Israel auf 4,2 Milliarden Dollar aufgestockt, betonte Trump. Auf die Frage des Vorsitzenden der Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations, Artur Stark, was der Präsident an Unterstützung für Israel plane, gegen Staaten vorzugehen, die die Hamas und die Hisbollah unterstützten, erwiderte der Präsident: »Die Republikaner wählen!« Wenn «die andere Seite” ans Ruder komme, so Trump, werde sich »alles ändern«. mth

Großbritannien

Ärztin wegen antisemitischer Agitation festgenommen

Dr. Rahmeh Aladwan wurde vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen, weil sie die Hamas-Verbrechen vom 7. Oktober verherrlicht hatte. Nun muss der General Medical Council über ihre Approbation entscheiden

von Michael Thaidigsmann  22.10.2025

Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Natalie Rickli lehnte die unverbindliche Anfrage des Bundes ab, 20 Kinder aus Gaza in der Schweiz aufzunehmen.

Schweiz

Kinder aus Gaza bald in Zürich?

In der Schweiz wird eine politische Debatte darüber geführt, ob verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufgenommen werden sollen

von Nicole Dreyfus  22.10.2025

Mexiko

»La Doctora« liefert

Die Sozialdemokratin und Physikerin Claudia Sheinbaum ist seit einem Jahr Präsidentin. Eine erste Bilanz

von Michael Ludwig  21.10.2025

Charlotte (North Carolina)

Schachgroßmeister Daniel Naroditsky mit 29 Jahren gestorben

Das Charlotte Chess Center würdigt ihn als »herausragenden Schachspieler, Lehrer und geliebten Freund«

 21.10.2025

Nachruf

Abschied von einer starken Frau

Die tschechische Zeitzeugin Dita Kraus ist im Alter von 96 Jahren in Jerusalem gestorben

von Barbara Bišický-Ehrlich  21.10.2025

Großbritannien

König Charles besucht Synagoge von Manchester

Nach dem Anschlag an Jom Kippur, bei dem zwei Gemeindemitglieder getötet wurden, drückte der Monarch seine Anteilnahme aus

 20.10.2025

Israel

WIZO trauert um Ehrenpräsidentin Tova Ben-Dov

Sechs Jahrzehnte lang widmete sie sich der WIZO. Nun ist Tova Ben-Dov im Alter von 88 Jahren in Israel gestorben

 20.10.2025

Meinung

Warum ich Angst vor der politischen Linken habe

Dass Links bedeutet, sich für mit sozialem Gewissen für die Schwachen einzusetzen, gehört längst der Vergangenheit an

von Michel Ronen  20.10.2025

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025