USA

Trauer um Steven Sotloff

Steven Sotloff 2010 in Bahrain Foto: dpa

Der von dem IS (Islamischer Staat) ermordete Journalist Steven Sotloff hatte neben seiner amerikanischen auch die israelische Staatsbürgerschaft. Das wurde am Mittwochmorgen bekannt. Zudem bestätigte das Weiße Haus, dass das Video, das Steven Sotloff kurz vor seiner Ermordung zeigt, echt sei.

Sotloff, der seit August 2013 in Syrien als vermisst galt, war freiberuflicher Journalist, der für Magazine wie »Time« arbeitete. Er wuchs in Miami auf und zeigte laut Maggie Hassan, der Gouverneurin von New Hampshire, wo Sotloff zur Schule ging, schon früh ein Interesse fürs Schreiben. Von 2002 an studierte er an der University of Central Florida (UCF) zwei Jahre lang Journalismus.

James Denton vom Magazin »World Affairs« sagte: »Er war ein sehr zurückhaltender Typ, der nicht die großen News jagte.« Er habe versucht, die Geschichte hinter den Geschichten zu erzählen.

Beth Am Der 31-jährige Journalist war auch Mitglied von Temple Beth Am, einer jüdischen Gemeinde in Miami. Der Beth-Am-Vorsitzende Robert Hersh sagte dem Nachrichtensender CBS4. »Wir hoffen, dass alle für die Familie beten werden. Die Familie hat darum gebeten, ihre Privatsphäre zu respektieren. Wenn sie bereit ist, dann wird sie sich zu Wort melden.«

In der vergangenen Woche äußerte sich Shirley Sotloff, Stevens Mutter, in einer Videobotschaft und bat die Entführer, ihren Sohn freizulassen. Shirley Sotloff sagte, Steven sei ein »unschuldiger Journalist« und »ehrenwerter Mensch«, der immer »versucht habe, den Schwachen zu helfen«.

Freunde Auch Freunde und ehemalige Wegbegleiter Sotloffs sind bestürzt über dessen Tod. »Ich hielt das Video panisch an, als ich sein Gesicht sah. Ich kannte dieses Gesicht, dachte ich«, schreibt die amerikanische Journalistin Danielle Berrin über den Moment, als sie sich das Video ansah. Steven Sotloff war Berrins ehemaliger Mitschüler, mit dem sie in den vergangenen Jahren hin und wieder Kontakt hatte.

Steven war von seinem Glauben geprägt. Selbst in der Gefangenschaft habe er versucht zu beten, erzählte ein Freund der israelischen Zeitung »Yedioth Ahronoth«. Er habe den Entführern nicht gesagt, dass er jüdisch ist. An Jom Kippur soll er, um fasten zu können, vorgegeben haben, er sei krank. Um in Richtung Jerusalem beten zu können, habe er beobachtet, in welche Richtung die Entführer ihre Gebete verrichteten. Dann habe er seinen Winkel angepasst.

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025

Italien

Der Anti-Banksy

AleXsandro Palombo unterstützt mit seiner Kunst Israel, anstatt es zu verdammen

von Federica Matteoni  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Dublin

Herzog-Park wird vorerst nicht für Palästina befreit

Das ging selbst der israelkritischen Regierung Irlands zu weit: Die Dubliner Stadtverwaltung hat Pläne gestoppt, eine nach Israels sechstem Staatspräsidenten Chaim Herzog benannte Grünanlage umzubenennen

von Michael Thaidigsmann  01.12.2025

USA

Ein Stadtneurotiker wird 90

Woody Allen steht als Autor, Regisseur und Schauspieler für einzigartige Filme. Doch bis heute überschatten Missbrauchsvorwürfe sein Lebenswerk

von Barbara Schweizerhof, Sophie Albers Ben Chamo  29.11.2025