Nachruf

Trauer um KZ-Überlebende Iryna Schul

Iryna Schul sel. A. Foto: Maximilian-Kolbe-Werk

Das Maximilian-Kolbe-Werk trauert um die KZ-Überlebende Iryna Schul. Sie starb bereits am Freitag im Alter von 101 Jahren im ukrainischen Lwiw (Lemberg), wie die katholische Hilfsorganisation nun mitteilte.

Am 7. Mai 1945, also am Tag vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, war die Ukrainerin aus einem Außenlager des KZ Flossenbürg befreit worden. Sie hatte sich für die Ukrainische Aufständische Armee engagiert und war von der Gestapo verhaftet und im März 1944 ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert worden. Drei Monate später kam sie ins KZ-Außenlager Zwodau nahe Flossenbürg. Als die US-Armee das Lager befreite, wog Iryna Schulz 44 Kilogramm.

BEFREIUNG »Die Befreiung war für mich die Erfüllung meiner Träume«, sagte sie 2019, als sie im Alter von 100 Jahren zum ersten Mal seit der Befreiung die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besuchte: »Endlich war der Krieg zu Ende, endlich konnte ich zu meiner Familie zurückkommen und mein Studium fortsetzen. Ich war ein freier Mensch und nicht bloß eine Häftlingsnummer.«

Das Maximilian-Kolbe-Werk setzt sich für Überlebende der nationalsozialistischen Konzentrationslager und Ghettos in den Staaten Osteuropas ein. Neben direkter finanzieller Hilfe organisiert das 1973 gegründete katholische Hilfswerk Erholungs- und Kuraufenthalte in Deutschland und in den Herkunftsländern der Überlebenden.

Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich ist die Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit. So gibt es regelmäßig Treffen zwischen Jugendlichen und Zeitzeugen, Begegnungen von deutschen und osteuropäischen Jugendlichen oder Seminare zur Erinnerungsarbeit an die NS-Zeit.

AUSSÖHNUNG Gegründet wurde das Kolbe-Werk von deutschen Christen, unter anderen vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die deutsch-polnische Aussöhnung einsetzten. Es finanziert sich vor allem über Spenden.

Namensgeber ist der von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz ermordete Franziskanerpater Maximilian Kolbe, der vor 125 Jahren am 7. Januar 1894 geboren wurde. Er war 1941 anstelle eines Mithäftlings und Familienvaters freiwillig in die Todeszelle gegangen. Die katholische Kirche sprach den Ordensmann 1982 heilig. kna

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025