Hinter den mehr als 100 telefonischen Bombendrohungen gegen jüdische Gemeindezentren in den USA seit Anfang des Jahres steckt offenbar ein israelischer Teenager, der auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt.
Der 19-Jährige wurde in seiner Wohnung im Süden Israels festgenommen und sein Haus durchsucht, meldeten amerikanische und israelische Medien am Donnerstag. Ähnliche Drohanrufe wie in den USA soll der junge Mann in den vergangenen sechs Monaten auch in Europa. Australien und Neuseeland getätigt haben.
ermittlungen Der israelische Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, gratulierte der israelischen Polizei zu der Festnahme. Nach deren Angaben war gegen den Teenager monatelang ermittelt worden. Im Einsatz seien die Anti-Betrugseinheit der Polizei in Israel, das FBI und Ermittler in anderen Ländern gewesen. Laut »Haaretz« lebt der junge Mann seit mehreren Jahren in Israel. Am Donnerstag sollte er vor einem Gericht in Rischon LeZion erscheinen, damit seine Haft verlängert werden kann. Das Motiv ist den Berichten zufolge unklar.
»Haaretz« schrieb, die israelische Armee habe den Mann für untauglich erklärt und nicht zum Militärdienst eingezogen. Er soll zu Hause unterrichtet worden sein und keine Schule besucht haben. Auch der Vater des 19-Jährigen wurde festgenommen, offenbar unter dem Verdacht, von den Aktivitäten seines Sohnes gewusst zu haben.
technologie Laut »Times of Israel« soll der 19-Jährige mithilfe »fortschrittlicher Technologie« seine Stimme verstellt haben und dann in mehr als 100 jüdischen Gemeindezentren sowie Schulen angerufen und mit der Zündung einer Bombe gedroht haben. Er soll auch bei Delta Airlines angerufen und mit einer Bombendrohung die Notlandung mindestens eines Flugzeugs erzwungen haben.
Bei der Durchsuchung der Wohnung fand die Polizei laut Medienberichten fünf Computer mit Verschlüsselungstechnologie, Sendeausrüstung und eine starke Antenne. ag