USA/Israel

Stopp für den »Sperminator«

Die Samenspende bleibt tiefgefroren: Ari N. wollte – nach eigenen Angaben – mittellose Frauen glücklich machen. Foto: dpa

Sein Sperma bleibt tiefgefroren – zumindest in Israel: Der Mathematikprofessor aus Brooklyn, Ari N., bekannt auch als der »Sperminator«, darf im jüdischen Staat keine Kinder mehr zeugen. Das berichteten israelische und jüdische Medien unter Berufung auf die »New York Post«. Der 42 Jahre alte N., der durch Samenspende in den vergangenen zehn Jahren mindestens 33 Kinder in die Welt gesetzt hat, ist nach Ansicht des israelischen Gesundheitsministeriums nicht in der Lage, seine Vaterpflichten angemessen wahrzunehmen.

Ari N. arbeitet an der City University in New York und stammt nach Angaben der israelischen Zeitung »Haaretz« aus einer kinderreichen orthodoxen jüdischen Familie mit fünf Geschwistern. Er spendet seinen Samen kostenlos – nach eigenen Angaben, um mittellose Frauen glücklich zu machen und ihnen eine Schwangerschaft zu ermöglichen.

Samenbank Der »New York Post« sagte er, eine israelische Frau habe ihn nach Israel eingeladen, um dort seinen Samen zu spenden. Doch bei der israelischen Samenbank habe man die Probe sofort beschlagnahmt. Alle Samenbanken des Landes seien daraufhin angewiesen worden, das Sperma des Mathematikers nicht zu verwenden.

In Israel ist die Samenspende anonym – außer, der Spender unterzeichnet ein Dokument, in dem er sich bereit erklärt, das Kind gemeinsam mit der Mutter zu erziehen. Doch laut Medienberichten hat Ari N. bereits sechsmal ein solches Dokument unterzeichnet. Alle sechs Frauen dürfen nun das eingefrorene Sperma nicht verwenden, obwohl sie bei den Samenbanken vorab jährliche Lagergebühren von gut 1000 Euro bezahlt haben.

Oberstes GEricht Das israelische Gesundheitsministerium schrieb in einem Brief an die betroffenen Frauen: »Angesichts der Anzahl der Frauen, die Herr N. bereits mit seinem Sperma befruchtet hat, ist unsere Ansicht, dass die Behauptung, eine ernsthafte gemeinsame Elternschaft mit Herrn N. anzustreben, nicht ernsthaft oder nachvollziehbar ist.« Eine der Frauen hat in dem Fall Israels Oberstes Gericht angerufen.

Ari N. ist verheiratet und hat drei eheliche Kinder. Der »New York Post« sagte er, in den vergangenen Jahren sei die Beziehung zwischen ihm und seiner Frau »nicht romantisch«. Man schlafe in getrennten Betten. Seit dem vergangenen Vatertag wurden laut dem Medienbericht in den USA sieben von N. gezeugte Babys geboren. Zehn weitere Kinder sollen unterwegs sein. ag

USA

Die Magie der Start-ups

Auch Arielle Zuckerberg mischt in der Hightech-Welt mit. Als Investorin ist die Schwester von Mark Zuckerberg derzeit zudem auf jüdischer Mission

von Paul Bentin  08.05.2025

Judenhass

Alarmierende Zahlen

J7 stellt ersten Jahresbericht über Antisemitismus in den sieben größten Diaspora-Gemeinden vo

 07.05.2025

Meinung

Null Toleranz für Gewaltaufrufe

Ein Großereignis wie der Eurovision Song Contest darf keine Sicherheitslöcher zulassen, findet unsere Schweiz-Redakteurin Nicole Dreyfus

von Nicole Dreyfus  07.05.2025

Eurovision Song Contest

Israelische Sängerin Yuval Raphael wird von der Schweiz nicht extra geschützt

Die Basler Sicherheitsbehörden wissen um die angespannte Lage, das Sicherheitsrisiko in der Schweiz ist hoch

von Nicole Dreyfus  06.05.2025

Interview

»Wir sind ein Impulsgeber«

Zentralratspräsident Josef Schuster über die Internationale Task Force gegen Antisemitismus J7, den deutschen Vorsitz und ein Treffen in Berlin

von Philipp Peyman Engel  05.05.2025

Ukraine

Mit Tränen in den Augen

Die Weltordnung zerfällt, doch eine sinnvolle Gestaltung des 80. Jahrestags zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist möglich, sagt unser Autor

von Vyacheslav Likhachev  04.05.2025

Österreich

Pita und Krautrouladen

Haya Molcho hat sich im Laufe der Jahre von Wien aus ein Imperium erkocht. Ein Gespräch über Familie, Politik und Balagan in der Küche

von Nicole Dreyfus  04.05.2025

Florenz

Judenretter und Radsportheld

Als Gigant der Landstraße ging Gino Bartali in die Geschichte des Radsports ein. Was der im Jahr 2000 gestorbene Italiener abseits der Rennen leistete, nötigt mindestens ebenso viel Respekt ab

von Joachim Heinz  02.05.2025

Japan

Jüdisch in Fernost

Etwa 1500 Juden sind im Land der aufgehenden Sonne zu Hause. Koscheres Leben ist schwierig. Und sogar hier hat sich seit dem 7. Oktober 2023 einiges verändert

von Eugen El  01.05.2025