Warschau

Sorge um Antisemitismus und Christenverfolgung

Kardinal Kurt Koch, Präsident der Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, leitete das Treffen der ILC. Foto: dpa

Vertreter des Vatikans und des Judentums haben bei einem dreitägigen Treffen, das am Donnerstag in Warschau endete, über aktuelle Fragen der Flüchtlingskrise gesprochen. Thema war auch die Zunahme von Antisemitismus und Christenverfolgung.

Antisemitismus komme wieder in verschiedenen Formen zum Vorschein, heißt es dazu in einer vom Presseamt des Vatikans verbreiteten Erklärung. »Das stellt eine Gefahr nicht nur für Juden, sondern genauso für die Ideale der Demokratie dar. Verbesserte und neu belebte Bildungsprogramme sind erforderlich, um Antisemitismus zu bekämpfen.«

Auch die Verfolgung von Christen habe ein Niveau erreicht, das man seit langer Zeit nicht mehr erlebt hat. Die Teilnehmer der Konferenz sprachen von der Verpflichtung, weltweit das Bewusstsein für dieses Problem zu stärken.

Schoa Bei einer Gedenkveranstaltung im NS-Vernichtungslager Treblinka betonten die Delegationsleiter die gemeinsame Verpflichtung, dass die Tragödie der Schoa niemals vergessen werden dürfe. Und es dürfe der Welt niemals wieder gestattet sein, eine solche Verneinung der Menschlichkeit oder der Würde irgendeines menschlichen Wesens unabhängig von Rasse, Religion oder Volkszugehörigkeit zuzulassen, heißt es in der Mitteilung des Vatikans.

An dem Treffen des Internationalen Katholisch-Jüdischen Liaison Komitees, das seit 1971 alle zwei Jahre zusammenkommt, nahmen diesmal Vertreter aus fünf Kontinenten teil.

Es fand unter Leitung von Kardinal Kurt Koch, dem Präsident der Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, und Martin Budd, dem Vorsitzender des International Jewish Committee on Interreligious Consultations (IJCIC), statt. ja

USA

Gefeierte jüdische Weltkriegs-Spionin stirbt mit 105 Jahren

Marthe Cohn hat als Spionin im Zweiten Weltkrieg unzähligen alliierten Soldaten das Leben gerettet. Und bis zuletzt Zeugnis abgelegt. Sie wurde 105 Jahre alt

 24.05.2025

Irak

Neue Hoffnung auf Freilassung der Geisel Elizabeth Tsurkov

Elizabeth Tsurkov wurde im März 2023 von einer irakischen Terrormiliz entführt. Internationaler Druck und Bemühungen der USA sollen Fortschritte gebracht haben

 24.05.2025

USA

Zurück an den Herd

Der Tradwife-Trend feiert ein traditionell-konservatives Frauenbild. Aber was fasziniert junge Mütter am Dauerbacken, an Wäschebergen und Unterwürfigkeit?

von Alice Heim  21.05.2025

Jerusalem

Lauder für fünfte Amtszeit als WJC-Präsident wiedergewählt

Vertreter aus mehr als 70 jüdischen Gemeinden weltweit waren zur Vollversammlung des Jüdischen Weltkongesses nach Jerusalem gekommen

 21.05.2025

Jerusalem

Mosche Kantor wieder Präsident des EJC

Priorität Kantors ist der Kampf gegen den Antisemitismus: »Wenn wir diesem wachsenden Hass nicht Einhalt gebieten, wird er das soziale Gefüge unserer Gesellschaften untergraben«, sagt er

 21.05.2025

Ehrung

Sami-Rohr-Preis für jüdische Literatur geht an Sasha Vasilyuk

Der Preis ist eine der höchstdotierten Literatur-Auszeichnungen Nordamerikas. Vasilyuks Gewinner-Roman spiegelt eine jüdische Familiengeschichte in den totalitären Wirren des 20. Jahrhunderts

 20.05.2025

Nahost

Meisterspion Eli Cohen: Mossad bringt Dokumente und Fotos von Syrien nach Israel

60 Jahre nach der Hinrichtung des Meisterspions in Damaskus liegen Briefe in seiner eigenen Handschrift an seine Familie und Fotos von seiner Tätigkeit in Syrien vor

 20.05.2025

Paju

Südkorea eröffnet Holocaust-Museum

»Das Gedenken an den Holocaust ist keine Wahl, sondern eine moralische Verpflichtung gegenüber den Opfern«, sagt der israelische Botschafter Rafi Harpaz bei der Eröffnung

 20.05.2025

Campus

Von der Zielscheibe zur Influencerin

Vor einem Jahr kämpfte die jüdische Studentin Tessa Veksler öffentlich gegen Antisemitismus an US-Universitäten. Sie wurde angegriffen – doch ihr Aktivismus hat ihr auch Türen geöffnet

von Katja Ridderbusch  18.05.2025