Italien

Regierung sagt Antisemitismus im Fußball den Kampf an

Das Friuli-Stadion im italienischen Udine Foto: picture-alliance/ dpa

Die italienische Regierung will mit konkreten Maßnahmen den Kampf gegen Antisemitismus im Fußball verstärken. Eine entsprechende Absichtserklärung, die klare Schritte vorsieht, wurde am Dienstag im Innenministerium in Rom unterschrieben. Die Einhaltung eines ethischen Kodex mit dem Verweis auf die internationale Definition von Antisemitismus sowie Spielunterbrechungen oder sogar -abbrüche bei antisemitischen Vorfällen werden in dem Dokument unter anderem aufgeführt.

Für Aufsehen sorgt insbesondere das Verbot für Fußballer, das Trikot mit der Nummer 88 zu tragen. Die 88 ist eine Chiffre in Neonazi-Kreisen und symbolisiert die Buchstaben HH. In der Vergangenheit trug etwa die italienische Torwart-Legende Gianluigi Buffon in der Saison 2000/2001 beim AC Parma kurze Zeit die 88. Nach Kritik wechselte er die Trikotnummer. 2013 fiel auch Marco Borriello von der AS Rom mit der Trikotnummer auf, die er ebenfalls wechselte.

Sofortige Unterbrechung Außerdem soll es Fans verboten werden, Symbole zu tragen und zu verwenden, die an den Nationalsozialismus und antisemitischen Hass erinnern. Bei Fußballveranstaltungen soll zudem eine nicht diskriminierende Sprache verwendet werden. In dem Dokument werden ebenso die Bedingungen festgelegt, nach denen im Fall von »antisemitischen Gesängen, Handlungen und Äußerungen die sofortige Unterbrechung von Fußballwettbewerben angeordnet werden muss«.

Italiens Innenminister Matteo Piantedosi betonte die Wichtigkeit der Maßnahmen. »Es ist eine angemessene und wirksame Antwort auf ein unerträgliches Vorurteil, das sich noch zu oft in unseren Stadien manifestiert.« Antisemitismus müsse entschieden bekämpft werden, so Piantedosi. »Die Welt des Fußballs ist sich einig im Kampf gegen Antisemitismus und alle Formen von Diskriminierung«, sagte auch Fußball-Verbandschef Gabriele Gravina.

Ende März trug beim Römer Fußballderby zwischen Lazio Rom und AS Rom ein Fan ein Trikot mit der Aufschrift »Hitlerson« und der Nummer 88. Ein Foto davon verbreitete sich damals in den sozialen Medien und sorgte in ganz Italien für Empörung. Später stellte sich heraus, dass jener Fan ein Deutscher war. dpa

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert