München

Rabbiner offerieren »Gemeindepaket«

Rabbiner Pinchas Goldschmidt ist Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner Foto: IMAGO/Sven Simon

Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) hat zum Septemberbeginn eine neue Initiative auf den Weg gebracht. Mit einem eigens konzipierten »Gemeindepaket« soll kleinen und entlegenen jüdischen Gemeinden in Europa geholfen werden, weiterhin religiöse Praktiken durchzuführen, wie die Konferenz an ihrem Sitz in München mitteilte.

Das CER-Paket umfasst demnach unter anderem eine detaillierte Inspektion der Mikwe alle drei Jahre mit einem umfassenden Bericht sowie ein Testkit zur Selbstkontrolle der Wasserqualität. Das jüdische Tauchbad dient den Gläubigen dazu, durch Untertauchen im Wasser rituelle Reinheit zu erlangen.

Weiter kommt dazu, dass routinemäßig die Torarollen durch Experten überprüft und elektronisch registriert werden, um Diebstahl und Fälschungen zu verhindern, wie es heißt.

Inbegriffen ist auch die Zusammenarbeit mit Toraschreibern, wenn eine neue Torarolle gebraucht werde.

Darüber hinaus biete das Paket uneingeschränkten Zugang zu »Birur Yahadut« an, um den jüdischen Status festzustellen. So würden Anfragen bearbeitet und rabbinische Gutachten zu komplexen Fällen erstellt.

Einheitlicher Standard als Ziel

Die Teilnahme an dem Gemeinschaftspaket erfordert laut Mitteilung eine dreijährige Mitgliedschaft zu einem monatlichen Beitrag von 75 Euro. Es könne an die spezifischen Bedürfnisse jeder Gemeinde angepasst werden.

Das neue Angebot der Konferenz stehe für ihr Engagement, »einen strengen, einheitlichen halachischen und professionellen Standard zu schaffen, der von einem Team von Rabbinern und Experten geleitet und unterstützt wird«.

Als Europäisches Rabbinat vertritt die ursprünglich 1956 in Großbritannien gegründete CER nach eigenen Angaben rund 1000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner in ganz Europa. Der Verband tritt für die religiösen Rechte der Juden in Europa ein, engagiert sich für Religionsfreiheit und für den interreligiösen Dialog mit anderen Glaubensrichtungen. So soll einer wachsenden Radikalisierung in Politik und Gesellschaft entgegengetreten werden. kna

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025