Argentinien

Partnersuche beim Impfen

Foto: Flash 90

Argentinien

Partnersuche beim Impfen

Israel hat Interesse an klinischen Phase-3-Studien seines Corona-Vakzins in dem südamerikanischen Land

 18.03.2021 14:09 Uhr

»Das Angebot ist einerseits die Möglichkeit, Phase 3 in Argentinien durchzuführen, wofür zwischen 24.000 und 30.000 Freiwillige erforderlich wären«, so der argentinische Botschafter in Israel, Sergio Urribarri, in einer vom argentinischen Außenministerium veröffentlichten Erklärung.

Andererseits habe Israel »Interesse daran, eine Produktionslinie in Argentinien zu errichten, die die erste der Welt wäre. Dafür wäre es nötig, ein argentinisches Pharmaunternehmen als lokalen Partner zu finden.«
Urribarri war zuvor in Jerusalem mit dem Generaldirektor des Hadassah-Krankenhauses, Zeev Rothstein, sowie dem Direktor des Israelischen Instituts für biologische Forschung (IIBR), Eran Zahavi, zusammengekommen.

Das IIBR ist ein staatliches Institut, das in den Bereichen Biologie, Pharmazeutische Chemie und Umweltwissenschaften forscht. Es ist verantwortlich für die Entwicklung und klinische Erprobung eines Impfstoffs gegen Covid-19 und arbeitet dabei mit den Hadassah-Krankenhäusern zusammen. Phase 2 der klinischen Studien des israelischen Vakzins sollen bis Anfang Mai abgeschlossen sein.

Infrastruktur »Sowohl der Direktor des Hadassah-Krankenhauses als auch der Direktor des Israelischen Instituts für biologische Forschung, die den Impfstoff entwickeln, sagten uns, dass sie der Ansicht sind, dass das Niveau der medizinischen und pharmazeutischen Infrastruktur in Argentinien ausgezeichnet ist«, so Urribarri. »Sie unterstrichen ihr großes Interesse, unser Land zum Partner in diesem Projekt zu machen.«

Die Verbindung zwischen Argentinien und Hadassah sei eine der ersten Aufgaben gewesen, denen er sich nach seiner Ankunft in Israel gewidmet habe, erklärte Botschafter Urribarri. Der 62-jährige frühere Gouverneur der Provinz Entre Ríos ist seit Anfang Januar 2020 Botschafter in Israel. Seine Ernennung war damals von der jüdischen Gemeinde Argentiniens begrüßt worden. Adrián Werthein, Präsident des Lateinamerikanischen Jüdischen Kongresses, nannte sie gegenüber der jüdischen Nachrichtenagentur JNA »vielversprechend«. Urribarrihabe großen Respekt vor Israel und sei »ein Mann der Politik, der Konsens herstellen kann«.

Beziehungen Argentinien, das Land mit der größten jüdischen Gemeinde Südamerikas, hat traditionell gute Beziehungen zu Israel. Es war das erste Land der Hemisphäre, das den Staat Israel anerkannte, und die erste Auslandsreise des derzeitigen Präsidenten Alberto Fernández führte im Januar 2020 nach Israel.

»Auf Initiative unserer Botschaft wurden mehrere gemeinsame Aktionen durchgeführt, darunter der Austausch zwischen Fachleuten von Hadassah und unseres Garrahan-Krankenhauses, der in vollem Gange ist«, so Urribarri. »Seitdem wurde die Verbindung zum Hadassah-Krankenhaus vertieft, das zu den wichtigsten in Israel und der Welt gehört und unser Land nun dazu auffordert, ein zentraler Akteur bei der Entwicklung dieses Impfstoffs zu sein.«

Während Israel seit dem 19. Dezember seine Bevölkerung mit dem Vakzin von Pfizer-BioNtech impft, inzwischen als »Impf-Weltmeister« gilt und schrittweise zur Normalität zurückkehrt, ist in Argentinien die Impfkampagne erst kürzlich und schleppend angelaufen. Bislang ist gerade einmal knapp ein Prozent der Bevölkerung geimpft worden.

Argentinien wurde von der Pandemie schwer getroffen. Mehr als 53.000 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Bisher wird nur der russische Impfstoff Sputnik V verwendet.

Derweil werden Israel und Argentinien nun in einem nächsten Schritt die argentinischen Vorschriften analysieren, um eine Genehmigung sowohl der Durchführung der klinischen Phase-3-Studien als auch der Produktion des israelischen Impfstoffs zu erreichen.

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025