EU-Wahl

Oberrabbiner Goldschmidt: Rechtsruck auch Folge des 7. Oktober

Oberrabbiner Goldschmidt bei der Entgegennahme der Europäischen Karlspreises im Mai Foto: REUTERS/Jana Rodenbusch

Der Rechtsruck bei der Europawahl ist nach Worten des Präsidenten der orthodoxen Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) auch eine Folge des 7. Oktober.

Das sei nicht überraschend, erklärte CER-Präsident Pinchas Goldschmidt am Montag. Der Rechtsruck sei »auch eine politische Folge des 7. Oktober und seiner Nachwirkungen nach dem Angriff der terroristischen Hamas auf Israel«. Damit hätten der Iran und die Hamas den Krieg im Nahen Osten auch nach Europa getragen, »während die europäischen Regierungen der Mitte nicht entschlossen genug auf die Aufmärsche von islamistischen Extremisten und Hamas-Unterstützern und ihrer Propaganda vorgegangen sind«.

Lesen Sie auch

Die Mehrheit der politischen Führungspersönlichkeiten der Mitte habe sich lange neutral verhalten und nicht angemessen auf pro-islamistische und anti-israelische »Hassreden und Radikalisierungen« reagiert. Diese hätten seit dem 7. Oktober drastisch zugenommen, betonte der ehemalige Oberrabbiner von Moskau. Mit ihrem Verhalten hätten die Führungspersönlichkeiten »viele Wähler Europas in die Arme rechtspopulistischer Parteien getrieben. Sie wurden abgestraft für ihre passive oder gar zweifelhafte Haltung zum Hamas-Terror.«

Goldschmidt: Beunruhigender Trend

Dies sei ein beunruhigender Trend, so Goldschmidt. Er bediene beide Seiten der Extremen und torpediere zugleich die Existenz eines freien, toleranten und vielfältigen Europas. »Europas Politik wird sich verändern, und wir fragen uns, wie wird sie künftig gegenüber Israel, den europäischen jüdischen Gemeinden und insgesamt für die weitere Glaubens- und Religionsfreiheit von in Europa lebenden Minderheiten und moderat religiös praktizierenden Menschen aussehen?«

Goldschmidt rief die EU und die europäischen Regierungen zum Handeln auf: Sie dürften nicht länger passiv zuschauen, sondern müssten eine umfassende Strategie entwickeln, »die Integrations- und Religionspolitik mit sicherheitspolitischen Handlungsfeldern kombiniert, religiösen und politischen Extremismus effektiver bekämpft und moderate Muslime in Europa besser unterstützt«. Auch das gehöre zur Antisemitismus- und Extremismusbekämpfung und stärke die Widerstandsfähigkeit der demokratischen Gesellschaft.

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025